Studententypen

The Five Finger Death Punch #65

Dieses Mal: Studententypen

DER INTELLEKTUELLE

Ist vergeistigt, grübelt über Bells Theorem, während andere nur daran denken, wie die Party am Donnerstag wird und ob man zu Sex kommt bzw. beim Sex kommt. Der Intellektuelle steht über diesen niederen Beweggründen, er sinniert über den Sozialismus bei Wilde, während die anderen Sex haben, etwas lernen, Scheine sammeln, das Studium beenden, Heiraten, Kinder kriegen, erben und sterben. Der Intellektuelle ist der wahre Student, er hat etwas, was die meisten nicht haben: Zeit.

DER STREBER

Tut so, als wäre er intellektuell, ist es aber nicht. Er gibt sich auf Partys auch gerne so, als würde er an Sex denken, denkt aber beim Sex nur daran, Erster zu werden, und auf der Party daran, als Erster zu gehen. Das Leben als solches dient ihm nur dazu, vorwärtszukommen. Der Streber hat etwas, was die meisten nicht haben: Sitzfleisch.

DIE TUSSI

Sammelt Scheine, die andere Tussis auch sammeln, fickt auf Partys mit Leuten, mit denen andere Tussis auch gefickt haben, strebert herum, weil andere Tussis auch herumstrebern, denkt über nichts nach, weil das im Tussiuniversum kontraproduktiv wäre, und hat keine Vorstellung vom Leben. Sie macht nur, was andere Tussis von wieder anderen Tussis abgeschaut haben, spannt anderen Tussis ihre Tusseriche aus. Die Tussi hat etwas nicht, was andere so haben: ein Gehirn.

DIE KARTEILEICHE

Hat mal inskribiert und kann aus nostalgischen Gründen nicht mit dem Studium aufhören. Die Karteileiche ist der coole Bartender, die coole Kellnerin in jenen Studentenlokalen, in denen sich die anderen Studenten unter heftigem Alkoholeinfluss (und späterem Ausfluss) ausschnapsen, in welche Kategorie sie eigentlich gehören. Die Karteileiche wird irgendwann nicht mehr inskribieren, aber heute, ja heute, kann sie sich noch der Illusion hingeben, dass sie jung ist und eine Zukunft hat. Die Karteileiche hat etwas, was andere nicht mehr so viel haben: das Gefühl der Magie der Universität.

DER (NOCH-)AUSSENMINISTER

Hat viel zu tun. Davon bleibt wenig am Studium hängen. Das macht nichts, denn erstens hat jede Generation ihren Promi-Bummelstudenten-Politiker und zweitens hat der (Noch-)Außenminister etwas, was viele nicht haben: einen gut bezahlten Job.