Studium Light - Der schlanke Weg durchs Studium
Ohne Fleiß kein Preis? Das mag schon stimmen, aber was tun, wenn man keinen Wert auf einen Schönheitspreis legt, sondern ganz einfach nur mit möglichst wenig Aufwand sein Studium absolvieren möchte? Richtig, man befolgt die Ratschläge der Volume- Bildungsredaktion! Die hat sich auch ein paar externe Berater geleistet: Wissenschaftsminister Johannes Hahn, Eva Glawischnig, Sasha Walleczek und die Studierenden selbst.
Generelle Tipps
Information ist alles!
Sich vor und während des Studiums zu informieren, ist äußerst empfehlenswert und erspart dir einigen Stress beziehungsweise mühsame Fehlentscheidungen. Daher sollte man jede Möglichkeit, die sich ergibt, nutzen. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig nachgefragt. Klingt mächtig strebermäßig, aber drauf geschissen: Das bringt’s wirklich! AnfängerInnen sind vor allem die ÖH, die offizielle Homepage der jeweiligen Uni, Einführungsveranstaltungen, Tutorien, Online-Plattformen sowie diverse Studenten-Foren zu empfehlen.
Easy going!
Die richtige Einstellung kann Vieles erleichtern! Nur nicht alles zu ernst nehmen! Denn wenn mal eine Prüfung daneben geht, dann ist das noch lange kein Weltuntergang! Wie heißt der Spruch so schön – „Prüfungen kann man wiederholen, Partys nicht“. Es gibt in der Studienzeit mehr als nur das Studium. Das sind eure fettesten Jahre, lebt sie auch so!
Wilde Stunts ohne Netz? (I)
Im Zirkus gerne, aber sicher nicht auf der Uni! Vernetze dich mit deinen Kommilitonen. Vor allem ältere Semester erweisen sich hier als äußerst nützliche Verbündete. Ob geborgte Mitschriften, unterschriebene Anwesenheitslisten, gemeinsame Fehlstunden oder Eintritt zu exklusiven Studentenpartys –mit den richtigen Leuten alles kein Problem. Sei also vorerst zu jedem nett, du weißt nicht, wen du im weiteren Verlauf noch brauchen wirst.
Ausreden
Für verschlafene Termine oder verspätete Abgaben von Seminararbeiten empfiehlt es sich, stets eine halbwegs glaubwürdige Ausrede (Begräbnis, Taufe, Tierarztbesuch, Gerichtstermine) parat zu haben. Best of Ausreden
Doktortitel kaufen
Das ist wohl der ultimative Tipp. Schneller und einfacher geht’s nicht. Ob es wirklich geht und was es bringt.
Lerntipps
Die Technik macht den Meister
Lerninhalte gehen dir bei einem Ohr rein und zum anderen wieder raus? Du siehst vor lauter Buchstaben den Text nicht mehr? Beim Lernen durch Reden kommen die Leute nicht zamm, sondern auseinander? „Learning by doing“ hat beim Masturbieren geholfen, seitdem nicht mehr? Finde heraus welcher Lerntyp (auditiver, visueller, kommunikativer oder motorischer) du bist, finde deine passende Lernstrategie (Stoff laut vorsagen, auf Kärtchen schreiben, darüber diskutieren oder in der Praxis anwenden), und dem Prüfungserfolg steht nichts mehr im Wege.
Recht zeitig ist rechtzeitig!
Oma, Mami und Papi gemeinsam können leider kaum irren: Beginne rechtzeitig zu lernen, vor allem bei schwierigen Kursen. Lernstoff sichten und Zeitplan erstellen. Klingt logisch, ist trotzdem beknackt, hilft aber ungemein. Die Zeit, die ihr in eine ordentliche Übersicht und einen Zeitplan investiert, bekommt ihr nachher dreifach zurück. Versprochen!
Lerne, wann es dir passt!
NIcht nur bei Humboldt. Schließlich ist unser individueller Biorhythmus so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Soll heißen, während der eine schon am Nachmittag zu geistigen Höchstleistungen fähig ist, kommt die andere erst in der Nacht so richtig auf Touren. Gerüchteweise haben manche Studierenden sogar schon vormittags ein Hoch in der Leistungskurve. Bei unseren Recherchen ist uns aber kein dokumentierter Fall untergekommen. Mit dem richtigen Zeitpunkt geht auf jeden Fall vieles leichter, auch wenn der Lernstoff gelegentlich/größtenteils zum Einschlafen ist. Nur Esel bauen keine Brücken Reime, innere Geschichten, Grafiken, Assoziationsketten – dank unterschiedlicher Mnemotechniken kann sich unser Hirn die unglaublichsten Stoffmengen merken. Wie sonst hätte der Chinese Chao Lu 67.890 Nachkommastellen der Zahl Pi auswendig lernen können? Mehr dazu auf http://de.wikipedia.org/wiki/Mnemotechnik.
Lernsoftware
Neben den E-Learning-Angeboten der Unis gibt es auch zahlreiche andere Lernsoftware (siehe weiter unten).
Praxistipps
Wilde Stunts ohne Netz? (II)
Im Film gerne, aber sicher nicht auf der Uni! Das (Inter-)Netz ist voll von Wissen, wäre doch schade, darauf nicht zurückzugreifen. Auch Strg-C/Strg-V-Freunde dürfen aufatmen: Stefan Weber, selbsternannter Plagiatsjäger, hat aus Frust, weil es die Unis anscheinend wenig interessiert, seine Aktivitäten eingestellt. Beachte: Borgst du dir die Ergebnisse von einem Einzelnen, ist es Plagiat. Von mehreren, nennt sich das dann Recherche.
Strg-C + Strg-V
Kopieren geht über Studieren.
In der Kürze liegt die Würze
In Skripten und der Pflichtlektüre steht immer zu viel drin, daher ist es sinnlos, alles zu lernen. Halte dich stets an die (von Kollegen verfassten) Mitschriften, diese reichen üblicherweise völlig aus. Mittlerweile gibt es zu fast jeder Vorlesung oder Originalliteratur eine halbwegs brauchbare Kurzfassung (Links siehe Infokasten). Wunderdinge darfst du dir davon zwar keine erwarten, aber wenn du mit einem „Genügend“ befriedigt bist, fährst du sehr gut damit.
Die Gruppe ist mehr als die Summe ihrer Teile
Bei der Wahl zwischen Einzel- oder Gruppenarbeit, entscheide dich für Letztere. Je mehr Leute mitmachen, desto weniger fällt es auf, wenn du nichts oder nur wenig dazu beiträgst (Nachteil: Wenn jeder diesen Tipp beherzigt, dann gute Nacht! Also immer mit den Strebern tanzen!)
Die Geister, die du riefst,
wirst du auch so schnell nicht mehr los (Nachzulesen in Goethes „Zauberlehrling“). Daher solltest du bei Seminararbeiten oder Prüfungen wirklich nur im äußersten Notfall auf den Einsatz von Ghostwritern zurückgreifen. Sind auch nicht ganz billig. Erzählt man sich…
Besser gut geschummelt als schlecht geschwafelt
Ob ein kleiner Zettel mit den wichtigsten Formeln im Taschentuch, ein unauffälliger Blick auf den Prüfungsbogen des Sitznachbarn oder gleich die ganze Mitschrift unterm Pult – Schummeln lässt’s sich auch auf der Uni vorzüglich, gute Nerven vorausgesetzt. Dass ihr in dieser Hinsicht sicher alle Tipps und Tricks drauf habt, wagen wir gar nicht anzuzweifeln. Nur eines solltet ihr bedenken – scheißt’s euch nix!
Kenne deinen Feind
Je mehr man über einen Professor, seinen Kurs und seine Art zu prüfen weiß, desto besser. Einige erzählen jedes Semester dasselbe und stellen stets dieselben Fragen. Bei manchen gibt es daher sogar vorgefertigte Fragenkataloge. Wenn es so was nicht gibt: Bloß nicht den ersten angebotenen Termin wählen. Die meisten Professoren sind zu faul, um sich eine völlig neue Prüfung auszudenken, und so kannst du eifrigere Mitstudenten danach befragen.
Recycling
Um Seminararbeiten kommt man im Lauf seines Studiums nicht herum. Du musst jedoch nicht für jede Übung bzw. jedes Seminar eine neue verfassen. Ändere einfach den Titel und den Inhalt so, dass du sie mehrmals abgeben kannst. Daher: Hände weg von aktuellen Themen, bleib möglichst allgemein. Auch Fachbereichsarbeiten und Spezialgebiete von deiner Matura eignen sich oft. Bei den meisten schriftlichen Arbeiten sind die Seitenzahl sowie diverse Einstellungen wie Schriftgröße vorgegeben. Daher gilt es, die Arbeiten zu strecken, z.B.: mittels Diagramme, Fotos, Tabellen, zusätzlichen Leerzeilen etc. Und natürlich mit einer Literaturliste aller ungelesenen Werke.
Der Letzte kann der Erste sein
Die abzugebenden Seminararbeiten sind üblicherweise während des Semesters zu präsentieren. Je früher du dies machen kannst, desto besser. Zu Semesterbeginn erwartet niemand von dir, dass du schon fertig bist, und auf mögliche Fragen kannst du stets antworten: „Das weiß ich nicht, dazu bin ich noch nicht gekommen“.
Expertentipps:
Johannes Hahn (Bundesminister für Wissenschaft und Forschung):
‚Der beste Weg zu weniger Stress und mehr Erfolg im Studium ist die richtige Studienwahl. Was man gern und aus Überzeugung macht, geht einfach leichter von der Hand. Ich lege daher vor allem jenen, die am Beginn des Studiums stehen, die zahlreichen Möglichkeiten zur Studienberatung ans Herz. Lieber ein paar Stunden ordentlich beraten, als ein paar Jahre ordentlich geplagt. Das gute Vorbereitung oft schon der halbe Erfolg ist, gilt dann auch bei vielen Prüfungen.‘
Deichkind:
‚Studium nervt.‘ (das ganze Interview gibts in der nächsten Ausgabe)
Eva Glawischnig (Geschäftsführende Bundessprecherin und Klubobfrau der Grünen):
‚Beim Lernen hat man oft das Problem, dass man zuhause zu sehr abgelenkt ist. Ich kann nur empfehlen, in der Uni-Bibliothek zu lernen. Die Stimmung dort – die emsige Stille – bietet die beste Grundlage. Für mich war das Um und Auf beim Lernen die richtige Zeiteinteilung: Früh in kleinen Portionen beginnen, statt Berge im letzten Moment. Da bleibt dann auch Zeit für die angenehmen Seiten des Studienlebens.‘
Paul Kraker (Orf-Moderator):
‚Von einem Freund erprobt: eine Woche vor dem Test Watte ins Ohr, benetzt mit Ketchup und Senf, und jammern über eitriges Ohr. Am Prüfungstag Funkhörerknopf ins Ohr einsetzen, Watte drüber. Beim Test flüstert der Studiengangbeste seine Ergebnisse in ein knopfzellengroßes Funkmikro in seiner Hemdtasche und damit dem weniger Guten in Ohr und Feder.‘
Stefaln Löffler (Personal Trainer und angehender Physiotherapeut):
Klassischer Fall: Lernmarathon, viel zu langes Sitzen, kaum Bewegung, danach Kreuzschmerzen und verspannte Schultern – was kann StudentIn dagegen tun?
Da gibt’s drei wirklich einfache Übungen:
1) Am Sessel ganz nach vorne rutschen, Beine abwinkeln (90 Grad), Hände auf die Oberschenkel legen. Dann einen Rundrücken („Katzenbuckel“) machen, Kopf langsam zwischen die Beine ziehen und dann langsam aufrichten, bis man in einer geraden Rückenstellung landet.
2) Auch im Sitzen, Oberkörper ganz gerade, Kinn langsam Richtung Brust und von dort nach hinten, Richtung Nacken, bewegen (quasi eine übertriebene Ja-Geste). Wichtig: Schulter nicht anziehen, sondern locker hängen lassen.
3) Stehend Hände baumeln lassen, Kopf schaut die ganze Zeit nach vorne und wird nur langsam nach links und rechts geneigt, dabei jeweils leicht die andere Schulter runterziehen.
Jede Übung sollte man 2-3 Mal mit je 10 Wiederholungen machen.
Welche Übung macht müde Hirne wieder fit?
Entscheidend ist, dass beide Hirnhälften – die Linke für die Logik, die Rechte für die Kreativität – aktiviert werden.
Aufrechter Stand: rechten abgewinkelten Ellbogen zum linken, nach vorne abgewinkelten, Knie bewegen- und umkehrt. Dies wiederholt man für jede Seite 10 Mal. Um die Hirnzellen auch wirklich anzuregen, ist die Überkreuzung entscheidend!
Wie bringt man nach einer feucht-fröhlichen Nacht den Körper am besten wieder in Schwung?
Gleich nach dem Aufstehen ist Sport sicher nicht zu empfehlen, da der Körper noch zu geschwächt ist. Erst mal ausgiebig frühstücken und wieder halbwegs zu Kräften kommen. Dann raus an die frische Luft, spazieren gehen, eine Runde Joggen oder Rad fahren – ganz egal was, Hauptsache Bewegung.
Sasha Walleczek (Ernährungswissenschafterin und Moderatorin von „Du bist, was du isst“):
Was ist die ideale Nahrung fürs Gehirn (zum Lernen, für Konzentration etc.)?
Ganz wichtig ist ein ausgeglichener Blutzuckerspiegel, schließlich ernährt sich unser Gehirn größtenteils von Zucker. Mehrere kleine Mahlzeiten kombiniert mit etwas Eiweis (Soja- und Milchprodukte, Samen, Kerne) versorgen das Gehirn mit gleichmäßiger Energie und verbessern so die Konzentrationsfähigkeit. Ideal sind Omega-3-reiche Lebensmittel wie Nüsse, fettreicher Fisch (Sardinen, Lachs, Hering, Thunfisch, Makrele) und wertvolle Öle (Kürbiskern-, Sonnenblumen- oder Sesamöl). Wenig hilfreich sind Süßigkeiten. Die heben zwar kurzfristig den Blutzuckerspiegel, lassen ihn aber auch schnell wieder sinken, was zu Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und Kopfschmerzen führen kann.
Wovon sollte StudentIn besser die Finger lassen?
Alkohol, Frittiertes und Transfette! Auch mit Lebensmitteln, die unseren Blutzucker stark beeinflussen, wie Zucker (Honig, Agavendicksaft, Ahornsirup), Süßigkeiten, stärkehaltige Kohlenhydrate (pro Hauptmahlzeit max. 1 Faust), Trockenfrüchte und Fruchtsäfte, sollte maßvoll umgegangen werden.
Am Vorabend wilde Studentenparty, am Morgen danach wichtige Vorlesung – wie kommt der Körper wieder in die Gänge?
Frühstücken! Schließlich gilt’s, die leeren Speicher aufzufüllen. Ein ideales Frühstück besteht aus 1 handtellerfläche Eiweiß, max. 1 Faust stärkehaltige Kohlenhydrate (Vollkorn bevorzugen) und mind. 2 Fäusten Gemüse. Ein guter Start in den Tag ist auch ein ungezuckertes Müsli: z.B. ca. 3 EL Flocken, 1 Becher (Soja-) Joghurt, ein paar (TL gemahlene) Nüsse, Samen, Kerne und dazu viel frisches Obst.
Welche Nahrungsmittel helfen gegen Prüfungsangst, Stress und Nervosität?
Gegen Prüfungsangst ist leider kein „Kraut“ gewachsen (Anm. d. Red.: Also uns fällt da schon eines ein). Anders ist es bei Stress (Anm: hier hilft besagtes Kraut ebenfalls). Auch hier spielt der Blutzucker eine große Rolle. Mit ihm steigt und fällt unsere Energie, Konzentration und Lernleistung – wichtige Faktoren, um Stress zu reduzieren. Hilfreich sind gute Fette (Nüsse, Kerne, Samen, fettreicher Fisch), B-Vitamine (Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Soja) und Magnesium (grünes Gemüse, Spinat, Beeren, Sojabohnen, Linsen). Weniger empfehlenswert sind Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke wie Schwarztee, Energydrinks und Colagetränke – die können Nervosität sogar noch fördern.
Organisationstipps
Die Universität unterscheidet sich, was Aufbau, Ablauf und Struktur betrifft, sehr von der Schule. Daher ist gute Organisation und Zeiteinteilung wichtig, denn du musst selbst entscheiden, welche Kurse du belegst, wann du welche Prüfung machst, und ob und wie viel du lernst und arbeitest.
Lehrveranstaltungen
Vor allem Studienanfänger haben oft Schwierigkeiten, die richtigen Kurse auszuwählen. Keine Sorge, so geht es den meisten. Melde dich ruhig für mehrere Vorlesungen, Seminare und Übungen an. Hör dir überall den ersten Termin an, und melde dich von denen, die dir nicht gefallen, wieder ab. Vieles ist sowieso unnötig. Wenn du dann noch mit Kollegen die Vorlesungen aufteilst, gegenseitig die Anwesenheitslisten unterschreibst und die Mitschriften teilst, solltest du auf einen gemütlichen Stundenplan kommen.
Stundenplan
Wie in der Schule, ist auch auf der Uni der richtige Stundenplan wichtig. Es ist zu empfehlen, gleich einige Lehrveranstaltungen hintereinander zu belegen, denn so ersparst du dir viel Zeit, was Anfahrtswege betrifft. Auch Blockveranstaltungen sind beliebt, wenn du nicht jede Woche in den gleichen elendigen Kurs gehen willst, weil man meist nur zu durchschnittlich vier Terminen gehen muss. Du sitzt dann zwar am Wochenende ein paar Stunden in einem Hörsaal, sparst dir aber damit viel Zeit und Mühe: Üblicherweise wird früher Schluss gemacht, weniger Stoff durchgenommen, und die Prüfungen sind leichter.
Zu guter Letzt nun noch ein „Klugscheißer-Rat“ von der Tante Volume: Du lernst nicht für die Uni, sondern fürs Leben! Hehehe.
Studenten im Interview
Philipp, Psychologie:
Man sollte Kurse belegen, in denen es Skripten gibt. Einige Professoren bringen nur ein Buch raus, aber bei Skripten hat man viel weniger Stoff zu lernen. Blocklehrveranstaltungen sind super. Ich find’ sie gut, man geht nur einmal hin, und damit ist das erledigt.
Julia, Bildungswissenschaften:
Man sollte fleißig mit anderen zusammen lernen, und nicht versuchen, sich alleine durchzuwurschteln.
Katharina, Germanistik:
Es ist gut, wenn man Freunde und Geschwister hat, die schon studieren. Von denen kann man sich rumführen lassen. Für mich hat es alles sehr vereinfacht, dass ich mich auf der Uni politisch engagiert habe. So habe ich die Strukturen besser kennen gelernt. In der Bibliothek werden Gratis-Schulungen angeboten. Die kann man echt nur empfehlen, vor allem für rechercheintensive Studien. Man tut sich viel leichter, wenn man sich auskennt.
Es ist auch immer gut, wenn man sich im Internet alle Infos sucht, z.B. alle Öffnungszeiten raussucht. Es ist besser, dann noch einmal anzurufen, um das nachzuprüfen, weil nicht immer alles aktuell ist.
Man sollte auch nicht immer bis zum letzten Drücker warten, z.B. wenn man den 1. Abschnitt einreicht. Erstsemestrigen-Tutorien sind für Studienanfänger zu empfehlen. Die Höhersemestrigen können den Anfängern Einblick geben, auch über die räumlichen Verhältnisse. Man muss die Anfänger motivieren und unterstützen, sich selbst zu informieren und sozial zu vernetzen. Und man darf sich nicht einschüchtern lassen vom universitären Betrieb.
Es ist immer eine sinnvolle Sache, neue Leute kennen zu lernen, manchmal gründen sich auch Lerngruppen. Es ist leichter, wenn man ein paar Leute hat, mit denen man Freud und Leid teilen kann.
Nadja, Psychologie:
Ich hab’ mich relativ viel im Internet informiert. Es gibt einige Plattformen und Foren, wo sich Studenten austauschen und Tipps geben. Das ist vor allem praktisch, wenn man keinen kennt. Höhersemestrige tauschen sich dort auch oft aus. E-Learning-Plattformen sind zu empfehlen, man bekommt online Zugriff auf alles.
David, Biologie und Astronomie:
Keine Doppelstudien im 1. Semester anfangen. Das ist wirklich schlimm und keine gute Idee. Man sollte sich auch frühzeitig informieren, damit man halbwegs eine Ahnung hat, was abläuft.
Sabina, Politikwissenschaften:
Ich lerne gern in der Bibliothek. Es ist leise, und man hat alle technischen Geräte zur Verfügung.
Christina, Ethnologie:
Als Student braucht man unbedingt eine gewisse Selbstorganisation, bzw. Selbstverantwortung. Man muss selber in der Lage sein, logisch zu denken und zu hinterfragen.
Gerhard, Betriebswirtschaft:
Es ist immer gut, sich im Studentenkreis umzuhören, wer die gnädigsten Professoren sind. Außerdem muss man sich darüber im Klaren sein, ob man das Studentenleben genießen will oder möglichst schnell fertig werden will.
Man muss sich erstens informieren, was die Professoren betrifft und zweitens, was das Förderwesen betrifft; z.B. die ganzen Unterstützungen von staatlicher Seite. Je mehr Geld man hat, desto leichter ist das Studieren. Man muss unbedingt zur ÖH, das ist praktisch die Arbeiterkammer der Studenten. Die haben Skripten, Tipps, Tricks und Infos über leichte Studienrichtungen.
Man muss nicht den schwersten Studiengang wählen; daraus ergibt sich schon, wie groß der Arbeitsaufwand ist. Kurse auswählen, wo es fertige Mitschriften gibt, wo jedes Jahr das Gleiche erzählt wird, wo es auch alte Testklausuren gibt.
Außerdem kann man sich Tutoren raussuchen, die gern einmal mit Studenten auf ein Bier gehen, und denen Insidertipps entlocken…n sich Tutoren raussuchen, die gern einmal mit Studenten auf ein Bier gehen, und denen Insidertipps entlocken…
Carlotta, Psychologie:
Arbeiten in Gruppen ist zu empfehlen. Außerdem sollte man sich genug Zeit zum Lernen nehmen, damit man keinen Stress hat.
Wolfgang, Betriebswirtschaft:
Mein Tipp: immer beim ersten Prüfungstermin antreten, weil ich denke, dass es da leichter ist. Wenn alles vorbei ist, muss man sich nicht ein paar Monate später noch einmal aufrappeln. Und selber mitschreiben, da bleibt viel mehr hängen, und dann muss man nicht so viel lernen.
Carolina, Kultur- und Sozialanthropologie:
Man sollte wirklich in die Vorlesungen gehen, dadurch kann man besser Kontakte knüpfen. Man tut sich dann leichter, weil man um Hilfe fragen kann. Und man muss die Literatur lesen, mitlesen, nicht nachher erst alles lesen, sondern schon vorher. Außerdem sollte man nicht zu viel auf einmal machen, lieber eines nach dem anderen und dafür genauer.
Sandra, Kultur- und Sozialanthropologie:
Umfassend informieren. Was man tun sollte, ist ein Studium wählen, das einen wirklich interessiert. Je mehr man weiß, wie das Studium abläuft, je besser man auswählt, desto mehr Spaß hat man. Daher muss man viele Infos sammeln, z.B. bei Messen oder beim Studentpoint.
Menat, Pharmazie, und Nour, Ernährungswissenschaften:
Die Studienrichtungsvertretung ist hilfreich, auch Plattformen und Foren im Internet. Da stehen alle Prüfungsfragen drin. Kontakt mit den Professoren hilft manchmal auch, und Kontakt zu anderen Studenten. Man sollte sich Prüfungsfragen und Skripten kopieren und alle Vorlesungen besuchen. Aber dann hat man weniger Zeit zum Lernen.
Dominik, Medizin:
In der Bibliothek kann man leicht lernen, weil alle Ressourcen zur Verfügung stehen. Es ist nicht unbedingt gemütlich dort, aber es geht was weiter. In den Vorlesungen nicht immer unbedingt alles mitschreiben, eher zuhören und ein paar Stichwörter notieren. Das Mitschreiben lenkt sonst von der Vorlesung ab.
Manuel, Jus:
Bloß nicht zu viel auf einmal aufhalsen, nicht über die Uni-Bürokratie ärgern und nichts machen, weil es andere empfehlen, sondern weil man selbst der Ansicht ist, dass die Lehrveranstaltung sinnvoll ist. Das ist zwar spießig, aber: rechtzeitig zum Lernen beginnen.
Man sollte sich die Zeit auch so einteilen, dass man trotzdem genügend Freizeit hat. Es ist auch gut, wenn man sich einen bestimmten Platz oder Ort zum Lernen sucht, an dem man seine Ruhe hat.
Patrick, Politikwissenschaften:
Ein Netzwerk aufzubauen, ist wichtig. Freunde, Bekannte, von denen man sich Ratschläge holen kann, Homepages anschauen, und Interaktion.
Software zum Lernen!
Für die allermeisten Studenten naht irgendwann im Laufe des Semesters eine unangenehme Phase der Prüfungsvorbereitung. Außer für Hochbegabte und Zocker heißt es dann lernen, pauken und büffeln. Um diese höchst unangenehme Unterbrechung des sonst recht angenehmen Studentendaseins so kurz wie möglich zu halten, ist jedes Mittel recht, die Weichwarenindustrie verspricht Hilfe. Und wir meinen damit nicht Weichmacher für die Birne, sondern Software fürs Hirn.
Am 19. Mai 2005 brachte Nintendo ein Spiel auf den Markt, das das spielerische Gehirntraining mittels Software wie ein Lauffeuer um den ganzen Globus verbreitete. Die Rede ist natürlich von „Dr. Kawashimas Gehirn-Jogging“. Über 14 Millionen Kopien wurden bislang verkauft, ein zweiter Teil ging ähnlich oft über die Ladentheken. Seither versuchen User rund um die Welt ihr „geistiges Alter“ an ihr tatsächliches Alter heranzubringen. Doch auch wenn Ryūta Kawashima ein anerkannter Neurowissenschafter ist, so zweifeln doch viele seiner Standeskollegen an, ob die mit der Zeit gewonnene Leistungssteigerung auch auf andere Aufgaben übertragbar ist. Gegen einen positiven Effekt auf das Studium spricht freilich, dass Nintendo ausgerechnet Jörg Pilawa für die Werbung engagierte. Der, nachdem er bereits an einem Medizinstudium gescheitert war, auch noch ein Geschichtestudium aufgeben musste.
Ein sehr interessantes Programm aus dem Genre „Gehirntraining“ ist das ‚Brain Fitness Program‘ der Firma PositScience. Auch der Entwickler dieses Systems, Michael Merzenich, ist ein renommierter Neurowissenschafter. Bei ‚Brain Fitness Program‘ wird auf akustisches Training gesetzt, um positive Effekte zu erzielen. Ein Experiment mit über 500 Probanden soll, laut PositScience, auffällige Verbesserungen des Gedächtnisses und eine Beschleunigung der Verarbeitung akustischer Signale gezeigt haben. Ein Beweis für die Wirksamkeit ist dies aber natürlich noch nicht. Auch mussten die Probanden täglich mindesten eine Stunde mit dem Programm trainieren, Zeit die man freilich auch nutzen könnte, um gleich Vokabeln oder Formeln zu lernen.
Nicht auf Training, sondern auf möglichst individuell angepasste Lernunterstützung setzt hingegen das Programm ‚Supermemo‘. Im Prinzip handelt es sich hierbei um eine ausgeklügelte Weiterentwicklung des „Karteikartensystems“, das auch das Vergessen von bereits Erlerntem verhindern soll. Der Anwender kann dabei seinen „Vergessensindex“, also wie viele Prozent des Materials vergessen werden dürfen, selbst festlegen. Wer also nur ein Genügend anstrebt, kann die Lerngeschwindigkeit dadurch drastisch erhöhen. Das Programm errechnet die optimale individuelle Wiederholrate selbstständig aus den Antworten des Benutzers. Ein Nachteil des Programms ist aber, dass man zunächst alle Fragen eingeben muss, was recht zeitaufwendig werden kann. Wer aber ohnedies bereits gerne mit Karteikarten lernt, könnte an dem Programm Gefallen finden. Eine kostenlose Version kann auf der Seite des Herstellers herunter geladen werden. Siehe Infokasten!
Ohne Studium zu akademischen Würden
Der Weg durchs Studium kann anstrengend und stressig, vor allem aber auch langweilig und ermattend sein. Doch Österreich ist nun einmal Österreich, und ein akademischer Grad ist hierzulande immer noch sehr hilfreich. Doch warum studieren, werden akademische Würden im Internet doch schon ab $-29,99 feilgeboten.
So mancher Student kann im Laufe der Zeit keinen Sinn mehr in seinem Studium erkennen. An der Universität war man zuletzt, als man gegen irgendetwas demonstrierte, doch das Studium endgültig abzubrechen fällt einem dennoch nicht so leicht. Schließlich hat man doch etliche Jahre in den ersten Abschnitt investiert, und Omi und Papi wollen auch langsam etwas für ihr Geld sehen. Um sich halbwegs aus der Affäre ziehen zu können, braucht man einen akademischen Grad. Doch warum soll man sich durch den Rest des Studiums quälen, wenn im Internet die verschiedensten Titel zum Kauf angeboten werden. Und warum sollte man sich mit einem läppischen „Master“ zufrieden geben, wenn man auch in kurzer Zeit zum „Prof. Dr.“ werden kann?
Das Angebot ist wirklich mannigfaltig. Die günstigsten Angebote bieten amerikanische Kirchen, die für ein paar Dollar kirchliche Titel verteilen. Die United Life Church etwa bietet einen „Dr. of divinity“, oder einen „Dr. of methphysics“ für läppische $ 29,99. Ein unglaubliches Schnäppchen, kann man doch für diese Summe hierzulande gerade mal den ÖH-Beitrag berappen. Natürlich wirken „divinity“ und „metaphysics“ ein wenig peinlich. Aber wer würde sich mit „Doctor med. univ. et scient. med.“ oder „Doctor phil. fac. theol.“ vorstellen? Man kann sich doch ganz einfach nur Doktor nennen. Leider ist aber gerade davon dringend abzuraten. Denn in Österreich „zählt alles als strafrechtlich relevant, was für Außenstehende den Eindruck eines akademischen Grades erweckt“, weiß Heinz Kasparovsky, Leiter der NARIC Österreich, dem nationalen Informationszentrum für akademische Anerkennung. Kasparovsky warnt ausdrücklich davor solche „Titel“ zu verwenden, schon eine Visitenkarte, auf der ein solcher „Dr.“ prangt, kann zu einer Verwaltungsstrafe in Höhe von € 15.000,- führen.
€ 15.000 ist in etwa auch die Preisklasse für die mir ein Ehrendoktorat angeboten wurde. Der Titel eines Professors h.c. käme mit € 18.000,- etwas teurer. Das erscheint zwar auf den ersten Blick ein recht gesalzener Preis zu sein, doch wird einem zu dem Titel eine Art Service-Paket angeboten. So kann man etwa durchaus selbst zur Verleihung anreisen, und auch ein Erinnerungsfoto mit dem Rektor machen lassen. Natürlich bekommt man eine Urkunde und eine schriftliche Begründung der Universität für den Anlass der Ehrung.
Darüber hinaus wird ein recht weites Spektrum an Universitäten geboten. So kann man etwa wählen ob man lieber an einer Wirtschaftsuniversität, an einer technischen Hochschule oder vielleicht doch lieber an einer künstlerischen Akademie promovieren will. Ich, immer schon Fan der sowjetischen Ingenieurskunst, entschied mich schließlich für eine Hochschule für Ingenieurswesen. Mein Ansprechpartner hatte dies tatsächlich im Programm, allerdings in Kirgisien. Sollte mir Kirgisien nicht gefallen, so könnte man mir über einen Kollegen aber auch eine Promotion im europäischen Ausland anbieten. Was Ehrendoktorate anbelangt, ist aber zu sagen, dass diese in Österreich ausdrücklich keine akademischen Grade sind. Das Führen eines solchen Titels ohne den Zusatz h.c. ist natürlich ebenfalls illegal. Weiters muss ein Ehrendoktor an sich aufgrund von akademischen Leistungen verliehen werden. Auch wenn man mit € 15.000 nichts Besseres anzufangen weiß, so ist auch hier aus rechtlichen Gründen vom Benutzen eines solchen Doktortitels abzuraten. Wer es nicht lassen kann hochzustapeln, sollte auf einen Kauf verzichten und das Geld lieber für die erste Geldbuße sparen.
Obgleich derartige Pseudo-Titel nicht nur teuer, sondern auch im höchsten Maße peinlich sind, scheint es in Österreich einen großen Markt dafür zu geben. Täglich erkundigen sich 2 bis 3 Anrufer bei der NARIC, ob Abschlüsse diverser Universitäten in Österreich anerkannt würden.
Infobox
Literaturtipps:
– Leichter Lernen. Strategien für Prüfung und Examen: Helga Esselborn- Krumbiegel.
Verlag Ferdinand Schöningh
– Erfolgreich studieren. Von Beginn bis zum Abschluss des Studiums: Steffen Stock/
Patricia Schneider/ Elisabeth Peper/ Eva Molitor (Hrsg.). Springer Verlag
– Brainfood. Fit im Kopf durch richtige Ernährung: Ingrid Kiefer/ Udo Zifko. Kneipp
Verlag
– Life Kinetik. Gehirntraining durch Bewegung. So verbessern Sie Ihre geistige und
körperliche Leistungsfähigkeit: Horst Lutz. BLV- Verlag
Psychologische Studentenberatung (http://www.studentenberatung.at):
– Wien 1080 Wien, Lederergasse 35/4, T.: 01/4023091
– Linz 4040 Linz, Altenbergerstraße 69, T.: 0732/2468 5310
– Salzburg 5020 Salzburg, Mirabellplatz 9/1, T.: 0662/8044-6500
– Graz 8020 Graz, Dreihackengasse 1, T.: 0316/814748
– Innsbruck 6020 Innsbruck, Schöpfstr.3, T.: 0512/507-8491
– Klagenfurt 9020 Klagenfurt, Universitätsstr. 66, T.: 0463/23482
Sämtliche (Beratungs-) Angebote zur Studienwahl, Studienbeginn,
Studienbewätigung, Persönlichkeitsentwicklung und Hilfestellungen bei persönlichen
Problemen sind kostenlos und können auf Wunsch auch anonym in Anspruch
genommen werden.
Wissenschaftliche Diplomarbeitsbetreuung:
http://www.haugy.at
diplombetreuung@yahoo.de oder Tel.: 0043/(0)650 204 75 72
Lektorat wissenschaftlicher Arbeiten, Soforthilfe bei konzeptionellen und
methodischen Umsetzungsschwierigkeiten, fortlaufende Beratung während des
gesamten Arbeitsprozesses (via Skype)
Prüfungsangst:
(http://www.energetic.at)
Mag. Nimue Fichtenbauer Hutweidengasse 40/7
1190 Wien Tel: +43 (0)6998 123 24 24 oder Mail: nimue@energetic.at
http://www.lerntipp.at/studium/
Infos zu Stressmanagement, Prüfungsvorbereitung, Schreibblockaden,
Konzentrationsproblemen etc.
Infos und Kontaktadressen zu Lerngruppen, individueller Lernbetreuung:
http://www.nachhilfe.at
Telefonseelsorge (kostenlos& anonym):
Notrufnummer – Österreichweit: 147
Service:
http://www.oeh.ac.at/unihelp.cc
www.studentpoint.at
http://www.mitschriften.com
www.hausarbeiten.de
Lernsoftware:
http://bfc.positscience.com/eval/bst.php — braintest
http://bfc.positscience.com/eval/wlr.php — shortterm memory
http://www.freewarefiles.com/SuperMemo_program_13849.html — dowload
supermemo
Doktortitel zum Kaufen:
http://www.themonastery.org/catalog/degreesavailable-c-30.html — ULC Doctor of
Diviniy
http://www.iaad.de/ — IAAD vermittelt Dr. h. c. an Deutschen Unis
http://www.ihr-doktortitel.de/kontakt.htm — Prof.h.c. Dr.h.c. Eberhard Bräun bietet
Ehrenwürden an ausländischen Universitäten
http://www.ehrendoktorwuerde.de — Auch hier wird man auf dem Weg zum
Ehrendoktor begleitet
http://www.bmwf.gv.at/submenue/wissenschaft/international/enic_naric_austria/ —
– ENIC NARIC Österreich
http://www.anabin.de/ — Bietet unter anderem einen Überblick über Universitäten
die anerkannt werden. (Ist zwar eine Einrichtung der BRD, Österreich nutzt diese
Seite aber auch)