Di, 15. Mai 2018

Sterben für Reiche

Volume Filmpreview: Euphoria

Die Schwestern Ines und Emily Thompson verbringen einen gemeinsamen Urlaub und irgendwie ahnt man sofort, dass hier etwas im Busch ist. Tatsächlich stellt sich bald heraus, dass Emily todkrank ist. Sie leidet an Krebs im Endstadium. Sie beschließt, in eine Euthanasieklinik einzuchecken, um dort in Begleitung ihrer Schwester zu sterben.

Die Klinik ist ein Ort, an dem reiche Leute ihr Leben beenden können, wie es ihnen gefällt. Ein bisschen erinnert die Einrichtung an das Sanatorium aus „A Cure for Wellness“, ist aber ein eher entrückter Platz, der sehr geschmackvoll eingerichtet ist. Das Personal ist wie Samurai oder Jedi-Ritter gekleidet, wahrscheinlich, um eine gewisse Exotik auszustrahlen. In dieser sanften Umgebung bricht erneut ein Streit zwischen den Schwestern aus, der eigentlich ihr gesamtes Leben angedauert hat. Nur bietet sich diesmal die letzte Möglichkeit, den Konflikt zu lösen.

Die bis in die kleinste Nebenrolle ausgezeichnet besetzte Darstellung dieser letzten Reise stellt einige unangenehme Fragen, beantwortet einige wenige und zieht sich leider etwas sehr in die Länge. Nichtsdestotrotz kann man sich dieses extrem ästhetisierte Kammerspiel mit einigem Gewinn ansehen, denn auch wenn man sich den Tod der Reichen nicht leisten kann, anschauen will man sich das Ganze vielleicht schon einmal. Wer sich von der Thematik allerdings leicht deprimieren lässt, sollte sich vielleicht für einen anderen Film entscheiden.


Regie: Lisa Langseth
Mit: Alicia Vikander, Eva Green
Kinostart: 29.06.2018
Bewertung:
3/5