Rauf muast aufn Berg!
VOLUME Filmpreview: Everest
In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts begann der organisierte “Tourismus” am Mount Everest, den die Tibeter nur Tschomolangma – das bedeutet Mutter der Welt – nennen. Was treibt Menschen dazu, sich so etwas anzutun?
Auf fast 9000 Meter Höhe gibt es kein Leben, es drohen jederzeit eiskalte Stürme, es gibt kaum Sauerstoff. Trotzdem, oder gerade deswegen, finden sich Leute, die viel Geld dafür zahlen, dass sie in echte Todesgefahr geraten. Der Film begleitet mehrere Gruppen solcher Todeskandidaten auf ihrem Aufstieg in die Hölle.
Hartgesottene Bergfexe (besondere Aufmerksamkeit gebührt hier der kleinen, aber feinen Rolle, die Ingvar Eggert Sigurðsson als Anatoli Boukreev spielt. Wahrlich ein Mann mit einem granitenen Gesicht) und mehr oder weniger verwöhnte Zivilisationsbewohner bilden eine Klettergemeinschaft, bei der jede falsche Entscheidung den Tod bedeuten kann. Und es werden, klarerweise, einige falsche Entscheidungen getroffen. Der Zuschauer spürt die Erschöpfung und die alles durchdringende Kälte. Vor dem Erfrierungstod wird man nur durch die Spannung knapp gerettet, die von Anfang an das Charakteristikum dieses mitreißenden Films ist. Blöd nur, dass in Kinos kein Glühwein ausgeschenkt wird…
Regie: Baltasar Kormakur
Mit: Jason Clarke, Josh Brolin, Keira Knightley, Jake Gyllenhaal
Kinostart: 18.09.2015
Bewertung: 4/5