Stream it!
Neuerscheinungen der Woche #16
Schau auf dich, schau auf mich – so lautet die Devise der kommenden Wochen und Monate. Dies lässt sich auf die verschiedensten Bereiche auslegen, so auch auf die Musikbranche, denn diese trifft die derartige Ausnahmesituation leider hart. Die ständigen Absagen von Konzerten sind frustrierend … nicht nur für euch, sondern auch für die KünstlerInnen selbst (und potenziell existenzbedrohend). Um euren Support für die Musikschaffenden dennoch lautstark zu zeigen, hier mal eine klare Ansage: Streamt, was das Zeug hält!
Abgesehen davon, dass die geplanten Liveauftritte in nächster Zeit alle wegfallen, schränkt beispielsweise Amazon auch bereits den Versand von CDs und Vinyl stark ein, was weitere Einnahmeverluste für Musikszene bedeutet. Bleibt also nur noch eine Möglichkeit: Stream it, Baby! Das ist gut für die MusikerInnen und dank der großartigen Neuveröffentlichungen natürlich auch für euch.
Für neue Inspiration ist in diesem Bereich auch gesorgt, denn wir präsentieren euch ab jetzt wöchentlich Neuerscheinung sowohl österreichischer als auch internationaler KünstlerInnen, damit ihr eure musikalischen Lieblinge auch zuhause von der Couch aus ein bisschen unterstützen könnt.
Catastrophe & Cure
Somewhere Down The Line
Irgendwo mitten am Weg befinden sich Catastrophe & Cure – und nehmen uns jetzt für ein paar Lieder mit. Auf ihrem inzwischen drittem Album bauen die Steyrer ihren Sound weiter aus und legen den Fokus mehr auf die Gitarre. Und dank diesen verträumten, gitarrenlastigen Klängen, mit gezielt gesetzten Synthesizerelementen, rein instrumentalen Lieder auf der einen Seite und tiefgründigen Texten auf der anderen lädt „Somewhere Down The Line“ dazu ein, sich einfach mit dem Album treiben zu lassen.
5/8erl in Ehr’n
Yeah Yeah Yeah
„Yeah Yeah Yeah“! Die 5/8erl in Ehr’n haben ein neues Album für euch! Das ist natürlich wieder voller Wiener Soul, fast zu ehrlichen Wortwitzen und bissigen Texten, wie es die Wiener eben besonders gut können. Bereits das erste Lied des Albums „oe24“, ein vom Erlkönig inspiriertes Werk, das von Fellner, dem Hurenkind, erzählt, ist wieder einmal so gelungen, dass man es kaum erwarten kann, zu hören, welche Schmähs sie noch so bringen. Hut ab, diese Achterl muss man halt wirklich in Ehr’n halten!
We Blame The Empire
Aero
„Aero“ ist nach dem ersten Überlegen ein wahnsinnig passender Titel für ein Album von We Blame The Empire. Ob ein laues Lüftchen, ein Orkan oder die fast schon beunruhigende, energiegeladene Stille vor einem Sturm – Luft kann die unterschiedlichsten Formen annehmen. Genauso gekonnt nutzen die Oberösterreicher auch auf ihrem zweiten Langspieler wieder das Spiel mit rauer Brachialität und cleanen Vocals, Melodie und Breakdown.
Enter Shikari
Nothing Is True And Everything Is Possible
„Where can we go? Let’s fucking go there.“ – So beschreibt Lou Reynolds den Schaffensprozess zu ihrem neuem Album. Einschränken lassen sich die Herren von Enter Shikari sowieso nicht, das beweisen sie auf „Nothing Is True And Everything Is Possible“ zum wiederholten Mal und nutzen diese Unbeschränktheit bis zum Anschlag aus. Denn wenn es keine Wahrheit beziehungsweise Wirklichkeit gibt, dann sind die Möglichkeiten schier endlos.
The Black Dahlia Murder
Verminous
Wieder mal brutal gut fahren The Black Dahlia Murder mit ihrem bereits neuntem Studioalbum auf. Dem Melodic Death Metal zugehörig, haben die Amerikaner immer mehr Brutalität bewiesen als ihre Genrekollegen – und davon weichen sie auch in „Verminous“ nicht ab. Gut so. Etwas mehr Melodic lässt sich dennoch erkennen, hin und wieder scheint Melancholie durch. Eine kleine, aber durchaus gelungene Weiterentwicklung – und das, ohne den harten Kern zu verlieren.
Incubus
Trust Fall (Side B)
Auf Side A folgt Side B. So weit, so logisch. Das dazwischen fünf Jahre liegen, mag zwar etwas ungewöhnlich sein, ändert jedoch nichts an der Verbindung zwischen den beiden EPs. Laut Brandon Boyd sind die beiden psychisch verflochten, obwohl der Entstehungsprozess sehr unterschiedlich war. Für „Trust Fall (Side B)“ haben sich Incubus nämlich von sämtlichen Einschränkungen eines gemieteten Studios losgelöst und sich einfach nur gemeinsam auf das Wichtigste konzentriert: die Musik.
Nachtrag: Little Element
Fire
Zum Abschluss folgt jetzt noch ein österreichisches Debüt und eine kurze Entschuldigung von unserer Seite: „Fire“, das erste Album der Tirolerin Lisa Aumeier alias Little Element, erschien genau genommen bereits am 10. April, hätte also auch schon letzte Woche einen Platz in unserem Artikel verdient. Das wollen wir natürlich nicht so stehen lassen und stellen euch mit kleiner Verspätung auch dieses Werk vor, das euch mit chilligen Beats gleich mal den Sommer etwas näher bringen wird. Lässiger Reggae und weicher Dream Pop ist vermutlich genau das, was wir nach den ganzen Absagen heute brauchen. Solltet ihr es also nicht schon auf eigene Faust gefunden haben, dann ab mit euch und lasst mit „Fire“ die Sonne trotz allem weiter scheinen!
Fotocredit (We Blame The Empire): Raffael Bittermann