Prinz Valium wohnt am Baggerteich
VOLUME Filmpreview: Lost River
Man kennt das ja sonst eher von Models oder Celebrity-Dumpfbacken: Um die nicht weiter nennenswerte Karriere am Laufen zu halten, machen sie einen auf Sänger(in) oder dilettieren sonst irgendwie herum. Nun ist der zwar überschätzte, aber dennoch als Schauspieler recht erfolgreiche Ryan Gosling in die Celebrity Falle getappt und hat seinen ersten Film geschrieben.
Und auch gleich Regie geführt. In seinem Irrglauben, dass mühsam gleich Kunst ist – den er übrigens mit seinem Lieblingsregisseur Nicolas Winding Refn teilt – hat er es diesem gleichgetan, und etwas äußerst Mühsames produziert.
Lost River ist eine Stadt, in der die Wirtschaftskrise tobt. Alle, die können, ziehen weg. Der Bua stiehlt Kupfer, um irgendwie durchzukommen, die Mutter schwankt zwischen Arbeitslosigkeit und Prostitution, schräge Nachbarn gibt es auch noch. Kommt jetzt ein Film, der den wirtschaftlichen Niedergang von „Middle Class America“ analytisch aufbereitet? Ein Sozialporno gar? Weit gefehlt. Um das Übel abzuwenden, so weiß es die nachbarschaftliche Schreckschraube, muss man aus dem künstlichen See, der in der Nähe als Wasserreservoir dient und einige frühere Siedlungsgebiete und einen Urzeitpark überflutet hat, ein Monster an die Oberfläche bringen. König Metapher jagt eine Allegorie nach der anderen, und alle gehen baden. Dieser Film unterläuft sogar die späten Machwerke von David Lynch, verströmt extreme Mengen von Fadgas und ist einfach nur pretentious shit, wie die Amis sagen würden. Dafür sollte niemand Geld ausgeben, am allerwenigsten die Produktionsfirma.
Regie: Ryan Gosling
Mit: Christina Hendricks, Saoirse Ronan, Ian de Caestecker
Kinostart: 29.05.2015
Bewertung: 1/5