Do, 16. Jun 2016

Martial Arts (fast) ohne Martial Arts

VOLUME Filmpreview: The Assassin

In Cannes gewinnt man oft mit prätentiösem Zeug samt äußerst geringem Unterhaltungswert – so auch in diesem Fall die „Beste Regie“.

Regisseur Hou Hsiao-Hsien, ein Liebling des Arthouse Publikums, hat sich leider ganz und gar nicht an die, laut Billy Wilder, ersten drei Gebote des Kinos gehalten: Du sollst nicht langweilen! Du sollst nicht langweilen! Du sollst nicht langweilen! Was sich als Martial Arts ankündigt, ist eher als „The Motionless Picture“ zu umschreiben.

China zur Zeit der Tang Dynastie. Leute schweigen sich an. Murmeln wirres Zeug. Reisen. Manchmal fällt ein Sack Reis um. Währenddessen sieht man Landschaften, Bäume und den Wald. Irgendwie will die titelgebende Assassinin ihre Aufträge nicht ausführen. Aus Mitleid. Aus Liebe. Leute, die man dringend sich Prügeln oder unwahrscheinliche Akrobatik vollführen – dabei sollte eventuell ihr Blut in Strömen fließen – sehen möchte, sitzen in schwülen Räumlichkeiten, slightly overdressed herum. Manchmal gießt jemand Tee nach.
Beim ständigen auf die Uhr Schauen, scheinen sich die Zeiger nicht zu bewegen. Eine Subraumverzerrung? Nein, das ist einfach Kunst. Kann einem aber trotzdem gerne erspart bleiben…


Regie: Hou Hsiao-Hsien
Mit: Shu Qi, Chang Chen, Zhou Yun, Satoshi Tsumabuki
Kinostart: 17.06.2016
Bewertung: 1/5