Gefangen in den Schamhaaren der Dualität

Let's Talk About Sex #67

Wie leichtfertig heutzutage das Wort Liebe in den Mund genommen wird, zeigt, wie fremd sie uns doch ist. Menschen, die sich selbst nicht kennen, beteuern ihren Partnern, die sie noch weniger kennen, ihre Liebe. Die Chance, bedingungslose Liebe zu erfahren, bleibt ihnen im Mangel an Selbstbewusstsein verwehrt. Sie sind sich ihres wahren Selbst nicht bewusst. Gefangen in den Schamhaaren der Dualität! Hier werden Beziehungen unter Egos eingegangen, denen mehr daran liegt, einen Menschen zu besitzen, als ihn bedingungslos zu lieben. Solange wir in den Schamhaaren der Dualität gefangen sind, herrscht in Beziehungen ein Ego-Regime, das festhält, was bedingungslose Liebe freilassen möchte …

Solange das wahre Selbst inmitten des Herzens verborgen ist, glauben wir, Liebe im Außen finden zu können. Animalischer Sex, Affären mit Haltbarkeitsdatum und Beziehungen, die unser Sein auf einen Kompromiss reduzieren, sollen unseren Liebesdurst stillen. Die Suche im Außen macht den Schatz im Inneren unauffindbar.

DAS WAHRE SELBST

Um dich aus den fesselnden Schamhaaren der Dualität zu befreien, musst du hinter dem Schein dein wahres Sein erkennen. Kehre deinen Blick um und richte dein Augenmerk von außen nach innen. Wie? Beginne zu meditieren! Du musst all das loslassen, was du nicht bist und in Wahrheit auch nie warst. Lebe im Hier und Jetzt. Hör auf, dich mit den Geistern deiner Vergangenheit zu identifizieren oder Pläne für die Zukunft zu schmieden. Indem du deinem wahren Selbst begegnest, wirst du im Einssein mit der gesamten Schöpfung wiedergeboren.

DIENEN IST DAS ZIEL

Sobald zwei Menschen, die mit ihrem wahren Selbst verbunden sind, eine Partnerschaft eingehen, erfüllt die Beziehung kein egoistisches Bedürfnis mehr. Dienen ist Ziel und Zweck dieser Partnerschaft. Sie werden zu Mitschöpfern, denen das gesellschaftliche Wohl am Herzen liegt. Ich spreche hier von jenen Liebenden, die sich gemeinsam einem Projekt oder einer Sache verschrieben haben, mit dem sie unserer Mutter Erde dankend etwas zurückgeben. In solchen Beziehungen erfahren wir bedingungslose Liebe, die nicht länger an Raum und Zeit gebunden ist. Diese Liebe kennt weder Anfang noch Ende. Sie ist grenzenlos. Eine Liebe ohne Schranken, die ihr Aussterben nicht länger forciert, indem sie sich auf nur einen Menschen reduziert.
Dies ist kein Appell, exklusiven Partnerschaften zu frönen. Nichts liegt bedingungsloser Liebe ferner als eine Sexorgie. Wir öffnen unser Herz – nicht die Vagina für die gesamte Menschheit.
Sexuelle Zerstreuung sucht ausschließlich jene Menschen heim, die in den Schamhaaren der Dualität gefangen sind. Flüchtiger Sex mit wechselnden Partnern rückt die Begegnung mit dem wahren Selbst in weite Ferne. Sie unterliegen dem fälschlichen Versuch, dass Menschen im Außen für die Befriedigung ihrer Bedürfnisse verantwortlich sind.
Das Suchen hat ein Ende, sobald wir im Herzen den Thron des wahren Selbst bestiegen haben. Wir haben uns aus den Schamhaaren der Dualität befreit und erkannt, dass Reichtum und Armut ausschließlich im Inneren existieren, nie im Äußeren!