Nicht selten kommt es vor, dass der Mann als erstes den Gipfel der Lust erklimmt, während Frau allein im Tal orgastischer Armut zurückbleibt. Auf dieses Ungleichgewicht folgt meist das Grauen aller Frauen – „Soll ich’s dir jetzt auch machen?“ – das berechtigterweise mit einer Gegenfrage beantwortet werden muss, die lautet: „Wieso hast du es mir nicht schon längst gemacht?!“
Viele von uns sind auf der Suche nach dem Partner fürs Leben. Anstatt uns von der Liebe finden zu lassen, nehmen wir das Smartphone in die Hand und tunen hingebungsvoll unser Profil. Wir leben im Zeitalter der Dating-Apps. Fortschritt oder Rückschritt, das ist hier die Frage.
Hast du dich nach einem fünfminütigen „Rein-Raus-Spiel“ schon einmal gefragt, ob das alles gewesen sein soll? Dann bist du hier genau richtig – Willkommen! Nach einer gewissen Menge Penis weiß man langsam, wie der Hase rammelt, jedoch läuft man Gefahr, die Liebeskunst mit dem Skalpell der Routine zu beschneiden. Nach ein paar Minuten schmusen, reißt man sich gegenseitig die Kleider vom Leib und kommt zur Sache. Darauf folgt ein kurzer Wettlauf zum Orgasmus mit anschließender Erholungsphase. Dafür hab ich mich jetzt extra ausgezogen? Für all jene, die sich aus den Fängen eines routinierten Sexlebens befreien wollen, ist Tantra der Weg, um flügge zu werden.
Blinder Sex, der hinter verschlossenen Türen, versteckt unter einer Handvoll Laken vonstattengeht, ist zur Rarität geworden. Heutzutage wird der Voyeur in uns zur Gänze befriedigt. Keine Straße ist passierbar, ohne dabei auf einen perfekt retuschierten Körper zu treffen. Das Auge fickt immer mit! Es ist heutzutage ein Leichtes, die Hüllen fallen zu lassen, viel schwieriger hingegen, den inneren Kritiker abzustreifen!
Der Versuch, unsere Sexualpartner darüber hinwegzutäuschen, dass wir vom Affen abstammen, ist zwar ganz putzig, dennoch an den Haaren herbeigezogen. Ziel ist auf jeden Fall, den Schein der biologischen Unberührtheit aufrechtzuerhalten und dabei wie Cinderella auf dem Ball der Haarlosigkeit zu tanzen, bevor die Hecke am nächsten Morgen wieder zu sprießen beginnt.
Der Morgen ist angebrochen. Wieder jemand, der auf der anderen Seite meines Bettes in Embryostellung liegt. Ein Fremder in meinem Bett. Doch es lässt mich kalt, da ich mir selbst fremd bin. Leider war ich nicht betrunken genug, um diese Nacht und seinen Namen zu vergessen. Nun haben wir die Wahl: Entweder erbrechen wir uns beide vom Mundgulli des anderen, oder wir versinken vor Scham im Boden, wenn wir uns an den stümperhaften Versuch eines befriedigenden Koitus zurückerinnern. Ich hoffe, er macht keine Anstalten für Wiedergutmachungssex, um nicht als potenzarmes Würstchen in meine Memoiren der Lüste einzugehen.
Wonach wir uns sehnen, ist, was wir begehren. Sehnsucht ist vorrangig ein Gefühl von wildem Verzehren und hoffnungslosem Begehren. Wir verzehren uns nach jemandem, der mit Händen nicht greifbar ist. Wie Junkies sind wir der Sucht verfallen, uns widerstandslos zu sehnen. So oft bleibt die Sehnsucht der Menschen jedoch verborgen und im Raum der unerfüllten Wünsche und Träume verschollen. War dann die Sucht des Sehnens nicht groß genug, oder haben wir zu schnell zur nächsten Droge gegriffen?
Kein Volume Konto?
//= $login_url ?> //= __('Login with Facebook', 'decibel'); ?>Du hast bereits ein Volume Konto?