Hochzeit mit Hindernissen
VOLUME Filmpreview: Monsieur Claude und seine Töchter
Multikulti ist nicht schlecht, macht man es auch nicht dem Vater recht…
Die Franzosen haben in letzter Zeit einen ziemlichen Lauf, was Komödien angeht. ‚Ziemlich beste Freunde‘ ist uns noch ganz gut in Erinnerung, oder? Und auch sonst kommen die geilsten Lustspiele mit sozialer Message aus Frankreich: ‚Ziemlich beste Freunde‘ mit dem Thema Behinderung, ‚Mamman und Ich‘ mit dem Thema Geschlechteridentität und jetzt ‚Monsieur Claude und seine Töchter‘ mit dem Thema Rassismus im Alltag. Dieser Monsieur Claude ist ein ‚typischer‘ konservativer Franzose: er ist Gaullist, Katholik, Jurist und Gourmet. Seine Frau passt perfekt zu ihm und sie bewohnen eine schöne Villa in einer Kleinstadt. Die vier Töchter sind hübsch, intelligent, haben gute Berufe und nur einen Fehler: Sie haben jeweils einen Juden, einen Araber und einen Chinesen geheiratet. Im Weltbild des konservativen Herrn Papa allesamt keine echten Franzosen und daher eine Schande für die Familie. Nur die jüngste Tochter ist noch nicht unter der Haube, daher wird einiges unternommen, dass sie einen ‚richtigen‘ Franzosen abkriegt. Doch blöderweise steht sie auf einen Schwarzen, von dem die Eltern noch nichts wissen. Dessen Eltern wiederum sind an der Elfenbeinküste ansässig und auch nicht begeistert, dass der Sohnemann eine Weiße liebt. Die Verwicklungen sind daher vorprogrammiert, aber trotzdem zum Brüllen komisch. Alle ab ins Kino, allerdings sollte der Film Pflicht für Konservative und Rechtsradikale werden, vielleicht lernen die ja dann, was Humor ist…
Regie: Philippe de Chauveron
Darsteller: Christian Clavier, Chantal Lauby, Ary Abittan
Produktion: Frankreich 2014
Bewertung: ****