Es war einmal HipHop 19 - Def Jam bringt die Boxen zum brennen
Rick Rubin ist eine Legende und das nicht umsonst. Er definierte den anfänglichen Sound der New School und ist bis heute an maßgeblichen HipHop-(sowie Rock- und Pop-)Produktionen beteiligt. Wie er Def Jam ins Leben rief und gemeinsam mit Russell Simmons das Label groß machte, das und mehr erfahrt ihr in dieser Ausgabe von ‚Es war einmal HipHop‘.
Run DMC sollten mit ihrem Rap/Rock-Crossover zwei Jahre nach ihrem
ersten Album ihren größten Hit verbuchen. Für diesen zeigte sich jedoch nicht mehr Larry Smith, der Produzent ihres ersten Albums verantwortlich, sondern ihr späterer musikalischer Mastermind Rick Rubin. Rick Rubin perfektionierte die Fusion von Rap und Rock und avancierte überhaupt zu einem der wichtigsten Produzenten der New School bzw. für HipHop überhaupt. – und eigentlich für gitarrenorientierte Musik überhaupt.
Frederick Jay Rubin wurde 1963 auf Long Island, New York geboren. Nach der Highschool besuchte er die New York University, wo er anfing aus seinem Heimzimmer heraus sein Label Def Jam aufzubauen. Die erste Def Jam Produktion von 1982 war eine 7“ seiner damaligen art-punk Band Hose.
Durch das Zulu Nation Mitglied DJ Jazzy Jay wurde Rubin auf HipHop aufmerksam und begann sich HipHop-Produktionstechniken anzueignen. 1983 suchte Rubin einen Rapper, um eine HipHop-Platte zu produzieren. Diesen fand er in dem zwei Jahre älteren Clarence Ronnie Keaton besser bekannt als T La Rock – nicht zu verwechseln mit Coke La Rock, dem Rapper von Kool DJ Herc und auch nicht zu
verwechseln mit Scott La Rock, dem Partner von KRS-1. Laut T La Rock kam er durch seinen Bruder zu Rubin, nämlich dem Rapper Special K – und wieder einmal schafft es ein Mitglied der Treacherous Three in die Ausgabe.
Durch einen Streit zwischen La Rocks Bruder und seinem damaligen DJ Louie Lou, wurde DJ Jazzy Jay der Mann an den Turntables für seinen ersten Song namens „It’s Yours“. Die Nummer wurde 1984 mithilfe des Labels von Arthur Backer Party Time Records veröffentlich, war aber bereits mit dem Def Jam Logo ausgestattet. Noch hatten sich jedoch Rick Rubin
und Russel Simmons nicht zusammengetan. Mit dieser Single läutete Rubin aber auf alle Fälle erfolgreich die HipHop-Epoche von Def Jam ein. Einer Anekdote zufolge schaffte es Rubin mit diesem auf harten Beats und extremen Bässen basierenden Song beim ersten Auftritt einen Lautsprecher des Clubs wortwörtlich in Flammen aufgehen zu lassen. Rubin bezeichnete dies als einen Höhepunkt seines Lebens.
Auch wenn eure Kopfhörer oder Boxen heute kaum mehr Feuer fangen werden, war dies für damali
ge Verhältnisse der so ziemlich härteste Sound, der zu bekommen war. T La Rock mit seinem Rapstil und Rick Rubin mit seinem auf Rolands TR-808 Drum Machine aufbauenden Sound hoben ähnlich wie Run DMC zuvor HipHop weiter auf ein neues Level. „It’s yours“ wurde ein veritabler Erfolg und ein erster wichtiger Schritt für Rick Rubin und sein Def Jam Label. Um sein Label richtig groß zu machen, brauchte Rick Rubin einen passenden Partner. Diesen fand er in Russell Simmons, der durch „It’s yours“ auf Def Jam aufmerksam wurde. Simmons war schon seit Jahren als Konzertveranstalter und Manager für einige der wichtigsten HipHop-Acts wie Kurtis Blow oder natürlich der Gruppe seines Br
uders Run DMC tätig. Er wiederum fand in Rubin den geeigneten Mitstreiter, um seine mit Larry Smith und Run DMC begonnene Vision der Rap/Rock Fusion, gepaart mit unerhört harten Beats, zur Vollendung zu bringen.
Ihre erste Zusammenarbeit und damit die erste offizielle Veröffentlichung von Def Jam Recording war die Nummer „I need a beat“ mit dem damals erst 16-jährigen Rapper namens „Ladies Love Cool James“ oder besser bekannt unter seiner Akronym LL Cool J.
Wie es mit dem von den Frauen geliebten James weiterging und wohin sich Def Jam und mit ihr die New School bewegte, das erfahrt ihr beim nächsten Mal, wenn es wieder heißt „Es war einmal HipHop“.