FURZ - Die Weltverbesserer #22
Der Unmut ist groß, die österreichische Politlandschaft verödet zusehends. Das fragende Jodeln nach neuen politischen Konzepten schallt durch die Alpenrepublik. Eine kleine Gruppe ambitionierter Desillusionierter hat es satt. VOLUME dokumentiert ihren Weg zu einer besseren Welt.
Gojko kommt wie jeden Abend in sein Stammbeisl. Seine besten Kumpels Martin und Ali erwarten ihn schon an gewohnter Stelle. Sie haben sich sich schon ein wenig Mut angetrunken. Immerhin geht es ihnen um die Rettung der Menschheit. Wie jeden Abend.
Gojko sichtlich euphorisiert: “Leute, ich hab’s.”
Ali raunt ihm entgegen: “Ich gratuliere! Hoffentlich kann man´s Rauchen…”
“Geh bitte. Das auch. Aber ich hab endlich den Namen für unsere Bewegung”, wischt Gojko den Einwurf seines Schwagers beiseite, “Mit einem tiptop Akronym. Der Name ist Programm: Für unsere reichhaltige Zukunft, kurz: FURZ. Des geht eine bei de Leit.”
Martins Augen leuchten: “Gojko, du bist mei Oberliga! Eine Runde Seidln bitte!”
Ali, sichtlich begeistert: “Bravo. Wenn scho an Schaß wählen, dann wenigstens an ehrlichen! Scheiss auf Etikettenschwindel! Und den Slogan hab ich schon: ‘Wählt FURZ – Mehr als nur heiße Luft.’”
Thomas torkelt ins Beisl. Er sieht aus wie jeden Sonntag, nur eine Woche älter.
Gjoko: „Servas Thomas! Hast du dir Gedanken zu unserem Parteiprogramm gemacht
„Naja geht so. Weit bin ich nicht kommen, ich bin gestern in was reingrannt und hab mich da a bissl verplaudert.“
Er zieht einen kleinen Schmierzettel aus seiner Jackentasche, entfaltet das Knäuel und beginnt kleinlaut vorzulesen:
„Es reicht! Alles scheiße! Wir haben keinen Bock mehr!“
Stille.
Martin brüllt Richtung Thomas: „Genau!“. Und Richtung Bar: “Noch eine Runde für FURZ!”
Gojko: „Das war’s?“
„Ja den Rest hab ich im Kopf.“, murrt Thomas und versucht mit einer Selbstgedrehten seinen zähnefletschenden Tigerkater zu zähmen, obwohl ihn sein Vorhaben sichtlich anwidert.
Gojko schnauft: „Schauts‘ Burschen. Wir müssen unsere Grundidee, unser Gesellschaftskonzept präzise und klug formuliert niederschreiben. So, dass es jeder versteht.“
„Das ist ja schon der erste Widerspruch. Kluge Sachen verstehen nicht alle.“, pariert Ali gewohnt eloquent.
„Richtig!“ schreit Martin und bestellt sich im gleichen Atemzug noch ein Seidl, um die Wartezeit auf seine vorige Bestellung zu verkürzen.
Gojko ringt nach Konstruktivität: „Ok, fragen wir uns selbst mal für was wir stehen, was wir mies finden und welche Vorschläge wir anzubieten haben.“
Thomas überlegt kurz, sieht seinen Schmierzettel an, erhebt sich in eine weltmännische Pose und donnert los: „Es reicht! Alles scheiße! Wir haben keinen Bock mehr!“
Zustimmendes Gegröhle: „Jawohl! Des is unser Tommy – der Strache kann einpacken! Prost!‘