Ernsthaftes vom Planeten Uni (16te Ausgabe)
Im neuen Budgetbericht der Regierung wird vor allem bei Universitäten und Studierenden gespart. Massenkundgebungen und Protestaktionen folgen als Antwort auf das Sparpaket.
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem studiKURIER.
Das Bezugsalter für die Familienbeihilfe wird gekürzt. Das hat die Regierung um Bundeskanzler Werner Faymann bei der Budgetklausur in Bad Loipersdorf beschlossen. Mit 1. Jänner 2011 bekommen alle Studenten über 24 Jahre keine Familienbeihilfe mehr. Das betrifft 43.000 Studenten.
Die Regierungsmitglieder berufen sich darauf, dass die Wirtschaftskrise noch nicht vorbei ist und daher an allen Ecken gespart werden muss. Aber dass gerade bei der Jugend so drastisch eingespart wird, verstehen viele nicht. Von der Opposition, über Kirchenmitglieder bis hin zu Abgeordneten aus den eigenen Reihen, hagelte es Kritik gegen die Regierung. Die hat eingelenkt und lud zu Gesprächen ins Kanzleramt. Härtefälle werden nun entschärft.
So bekommen Stipendienbezieher und Zivildienstleistende weiterhin Familienbeihilfe. Für die ÖH ist das zu wenig: Sie fordern die Kürzungen komplett zurückzunehmen. Aus diesem Anlass fanden in Graz, Salzburg und Linz Demonstrationen statt.
In Wien veranstalteten Vertreter der #unibrennt-Bewegung Protestaktionen vor dem Bundeskanzleramt und vor der Aula der Wissenschaften. Von der Regierung wurde ein Uni-Gipfel einberufen, um mit den Vertretern der ÖH, aber auch mit der Universitätskonferenz über die Lage der Universitäten zu sprechen. Die ÖH verließ die Gespräche jedoch wegen Erfolglosigkeit vorzeitig. Die Regierung sei nicht auf ihre Forderungen eingegangen. Weitere Kundgebungen und Protestaktionen sind somit zu erwarten.
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Text: Johanna Schwarz und Sahel Zarinfard