Nach Indien reisen!
Dinge, die du getan haben musst... #18
Fliegen ist echt übel, da haut man kurz nach (setzten Sie hier bitte die Destination Ihres Lieblingsstädteflugs ein) ab, und die Welt wird quasi durch den eigenen CO2 Fußabdruck zertreten.
Scheiss drauf, sagen da die alten Briten, wir fliegen jetzt auf die Gaache (= altes Vorderschottisches Geschwindigkeitsvokabel) auf den Indischen Subkontinent, denn das gehört zur Menschwerdung dazu. Nach gefühlten 74 Stunden Flug befindest du dich dann an einem heißen, stinkenden Ort voller elender Menschen, die düdelnde und eiernde Scheißmusik (= Musik zum Scheißen) hören, sich im permanenten Prozess der Wiedergeburt befinden und deshalb auch gerne die eine oder andere Witwe verbrennen. Da fällt einem dann auch gleich Jean Paul Sartre ein: Die Hölle, das sind die Anderen. Was immer du auch tust, innerhalb von etwa fünf Minuten ereilt einen dann das, wovon die Gurus schweigen: die Scheisserei. Dagegen hilft nichts: man kann essen, oder es bleiben lassen.
Man kann Medikamente nehmen, oder es bleiben lassen. Die Scheißerei, in der modernen Folklore auch „Mutter Theresas Rache“ genannt, lässt sich nicht mit herkömmlichen Mitteln bezwingen. Sie verwandelt die Unterkunft, egal ob fünf Sterne oder Hostel automatisch in die Slums von Kalkutta. Nur das Taj Mahal bleibt immer schön, denn das kannst du nur besuchen, wenn du wieder Stubenrein bist. Also circa am letzten Tag des Aufenthaltes. Aber egal, da musst du durch, denn du kannst den dereinstigen Enkeln ja nicht erzählen, dass du in der ganzen Jugend nur Videospiele gespielt, Fastfood gefressen und Blümchensex gehabt hast. Oder?