The Boys are back in Town

Die Stadt ist mein Blog

Es gibt ja Menschen, die will man nie wieder sehen: die Ex-Freundin von 2005, den nervigen Cousin zweiten Grades, den Schreihals von Stiege 1. Manchmal aber freut man sich über ein Wiedersehen, ein Treffen nach Jahren. Im Falle des Wienbesuchs der Junior Boys überwiegt die Freude – ganz klar.

Denn das Duo aus Kanada lieferte auf ihrem großartigen wie zeitlosen Debütalbum „Last Exit“ (2004) veritable Hits für die Hornbrillen-Disco ab. Danach agierten Jeremy Greenspan und Matt Didemus bei ihren Produktionen aber etwas glücklos. Der Rückenwind der Kritik flachte ab und nach „It’s All True“ (2011) konzentrierte sich vor allem Greenspan auf andere Projekte. Er unterstützte etwa Landsmann Daniel Snaith bei seinen Projekten Caribou und Daphni und verhalf auch Jessy Lanza zu ihrem Sound –  allesamt Superstars in einer besseren Welt. Mit „Big Black Coat“, ihrem nun vorliegenden, fünften Studioalbum liefern die Junior Boys aber wieder erstklassige Ware fürs Herz, Hirn und Tanzbein ab. Ihre Mischung aus vertracktem Electro, filigranem House und Synthie-Pop funktioniert wie geschmiert. Am kommenden Sonntag (21. 2.) werden sie damit das B72 bespielen.

Wo der Bär sonst noch steppt? Hier kommen die Ausgehtipss für ein besseres Wochenende:

Freitag

Die schwedische Songwriterin, New-Wave-Chanteuse und DIY-Ikone Molly Nilsson kommt mit ihrem romantisch-melancholischen Synthie-Sound ins brut. Seit 2007 produziert die Künstlerin in kompletter Eigenregie. Auf ihrem Label Dark Skies Association präsentiert sie auch Künstler, die in eine ähnlich e Kerbe wie Nilsson schlagen. Unterkühlter Pop, der liebreizend dargeboten wird. Danach gibt’s Party mit der Pomeranze-Crew.

Im Celeste gastiert der in London lebende DJ und Produzent Bell Towers mit seiner Mischung aus Disco, 80er-Jahre Synthie-Pop und guter Laune: „I’m Obsessed With You …“. Yes!

In der Grelle Forelle spielen Dusty Kid aus Italien auf – treibender Italo-Disco trifft auf kratzige Sythesizersounds und die unterkühlte Version von Wave-Musik. Am zweiten Floor, auch als Kitchenfloor bekannt, spielen sich Hanzo und Dallio durch den Abend.

Samstag

Der gute DJ Fett Burger legt im Heuer seine Lieblingsplatten auf. Der DJ und Produzent aus Norwegen gastierte mit seiner Mischung aus HipHop, Disco, House und guter Laune erst unlängst auf Einladung im Celeste. Am Samstag kehrt Fett Burger wieder. Diesmal wird er von den Not Invited DJs und Wolfram an den Plattenspielern unterstützt. Fett!

Im Café Leopold stellt man sich der Frage: „If Grime’s dead, then how am I here?“. Hinter dem Mixer diskutieren vier DJs miteinander – darunter Amblio.

Im Sass gibt es treibenden TechHouse der anspruchsvolleren Sorte – dargeboten vom Schweizer DJ und Produzent Dachshund. Blöder Name, gute Musik.

Sonntag

Im B72 spielen, wie bereits eingangs erwähnt, die Junior Boys auf – als Support gibt’s die wunderbare Jessy Lanza. Könnte ein großer Abend werden.

Im Chelsea, also gleich nebenan, gibt es hymnischen Pop mit Zuckerglasur von Youth Lagoon.

In diesem Sinne: SCHÖNES WOCHENENDE!