Hurra, hurra, der Lenz ist da!
Die Stadt ist mein Blog
16. April 2015: Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny steht im Innenhof des Museumsquartiers und eröffnet das Electric Spring. Ein neues Musikfestival, das sich um die Wiener Elektronikszene kümmern soll.
Dass ihm das ausgerechnet in einem Wahl-Jahr eingefallen ist, ist natürlich reiner Zufall. Aber den säuerlichen Beigeschmack des Wahlzuckerls hat man nach einem Jahr natürlich längst aus dem Mund gespült. Dass der Gratis-Konzertreigen nun in die zweite Runde geht, hat dann wohl auch ein bisschen mit der Verlängerung des Vertrages von Andreas Mailath-Pokorny zu tun. Oder auch nicht. Begrüßenswert ist es auf jeden Fall. Auch wenn man sich als Clubbesitzer, der jahrelang die heimische Szene fördert und dafür kein Geld von der Stadt Wien bekommt, durchaus in Stich gelassen fühlen könnte. Aber darüber sollte man mal gesondert nachdenken.
Zurück zum Eigentlichen: Bei der zweiten Ausgabe ist Katharina Seidler für das Programm verantwortlich. Die Musikjournalistin, Szenekennerin und Partykolumnistin, also Kollegin, weiß, was in Wien und darüber hinaus so abgeht. Bei ihrer Programmierung setzte sie auf Synergieeffekte: Sie holt das „Sound:Frame“-Team ins Boot und bindet dann auch Kollektive ins Festival ein, die mit ihren Veranstaltungen und Projekten die heimische Elektronikszene zu dem machen, was sie ist. Und so werden die mumok Hofstallungen am Freitag vom Club Bliss und am Samstag von Struma + Iodine bespielt, während drei Shows am Freitag in der Kunsthalle vom Club Moozak präsentiert werden.
Das Festival wird in diversen Locations im Museumsquartier bei freiem Eintritt stattfinden und dem Publikum einen guten Überblick über die heimische Elektronikszene bieten.
Das Eröffnungskonzert übernimmt die Elektro-Pop-Punk-Band Kids N Cats. Danach präsentieren Crack Ignaz und Wandl mit „Geld Leben“ ihr Album. Am Samstag stellt Maja Osojnik Songs vor, die zwischen experimenteller Elektronik und avantgardistischem Pop oszillieren. Danach, davor und dazwischen spielen zahlreiche DJs auf. Hingehen und neue Musik entdecken.
Wo der Bär an diesem Wochenende sonst noch so steppt?
Freitag
Die Schönbrunner Perlen-Crew gastiert für eine Recording-Session bei Play.fm, die seit neuestem in der Fleischerei Brunnengasse 62 in Ottakring eine Außenstelle betreiben. Dazu gibt es Gratisbier und Würstel – solange der Vorrat reicht! Los geht es ab 15 Uhr – unter anderem mit Ken Hayakawa, Dennes Deen und Mario Moog.
Freunde der Kreativbranche werden sich bis 9. April im Rahmen des Forward-Festivals im Gartenbaukino vernetzen. Das Zusammentreffen bietet neben Konferenzen, Workshops, Ausstellungen, Networking-Spaces auch jede Menge Afterwork-Möglichkeiten an. Wie heißt es so schön: Durchs Reden an der Bar kommen die Leut zam… Neben den bereits angekündigten Größen aus der Kreativwelt, wie Stefan Sagmeister, der zuletzt mit seiner Happy Show im MAK Massen anlockte, sowie Mirko Borsche, Designer, Art Director und Gründer des NEON Magazins. Mit diesen Persönlichkeiten kann man sich im Rahmen des Festivals austauschen.
Im Fluc verabschiedet sich die heimische Band Dust Covered Carpet von der Bühne und in den Ruhestand. Schade, war eine gute Truppe.
Brenk Sinatra wird anlässlich einer Gap-Party im Celeste feine Hip-Hop-Beats verlegen.In der Forelle gibt es eine weitere Ausgabe der Zuckerwatt-Reihe. Mit Victor Ruiz kommt eine DJ und Produzent nach Wien, der vor allem für seine Ausflüge in den TechHouse-Bereich geschätzt wird.
Samstag
Im Brut gibt es eine weitere Ausgabe von GenderCrash. Die queere Performanceparty lädt diesmal Aérea Negrot ein, eine Performance-Künstlerin aus Venezuela, die in Berlin beheimatet ist.
Auf ihre Kosten kommen am Samstag auch alle, die gerne unter dem Schlagwort „Afro“ auf der Tanzfläche abgehen. Geboten werden einem afrikanische Rhythmen einerseits im Au nebst dem Yppenplatz, andererseits im Curtain, der – ähm – Theaterbar des Werk X-Eldorado.
Sonst noch so?
Natürlich Electric Spring Tag 2, Forward-Festival Tag 3, Bretterbodendisko im Fluc mit Augsburger Messer (live) und 90ies Club: Glowstick Special im Loft.