Des Wahnsinns knusprige Beute
VOLUME Filmpreview: Seven Psychopaths
Des Wahnsinns knusprige Beute
Marty Faranan, dargestellt von einem Colin Farell in Höchstform, ist ein Schreiberling, der auf der Suche nach Inspiration ist. Außerdem braucht er Zeit und Ruhe, um sein Drehbuch zu beenden. Die Inspiration kommt unverhofft, dafür aber in gigantischen Ausmaßen, als sein Freund und Profi-Hundekidnapper (Zukunftsjob Nr.1 – nach dem Motto: ich mach jetzt den Hundekidnapper bei Humbug) Billy (Sam Rockwell) den falschen Hund, nämlich das Schoßhündchen des psychotischen Gangsters Costello (Woody Harrelson) entführt. Während Costello auf der Suche nach seinem kleinen Liebling keinen Stein auf dem anderen lässt, bekommt für die Entführer die Bezeichnung „Gassi gehen“ eine ganz neue Bedeutung. Zeit und Ruhe für das Drehbuch kann sich der gute Marty jedenfalls in die Haarfrisur schmieren, jetzt geht’s nur darum, die nackte Haut zu retten. Und das ist in diesem großartigen Ensemblefilm gar nicht so leicht, denn – wie der Titel andeutet – da sind einige Personen des Wahnsinns knusprige Beute. Regisseur Martin McDonagh hat bei seiner zweiten Zusammenarbeit mit Colin Farrell einen weiteren Geniestreich kreiert, der es durchaus mit dem genialen und ebenfalls am Wahnsinn nagenden „Brügge sehen und sterben“ (In Bruges) aufnehmen kann. Wie immer, wenn Genie und Wahnsinn nahe beieinander liegen: Anschauen! Und, wenn irgend möglich: OV!
Regie: Martin McDonagh
Darsteller: Colin Farell, Sam Rockwell, Christopher Walken, Woody Harrelson, Tom Waits
Produktion: USA/GB 2012
Kinostart: 06.12