City Check New York

Angeblich schläft sie ja nie, die schöne Stadt New York, der Big Apple. Nach zahlreichen Flugstunden, kaum Schlaf und bei grellem Tageslicht kann angesichts der Häuserschluchten allerdings ein wenig Enttäuschung aufkommen. Spätestens wenn die Sonne untergeht und Millionen von Lichtern erstrahlen, kauft auch der ärmste Jetlag-Geplagte glücklich ein „I love New York“-Shirt. New York ist so großartig wie Frankie sang und alle immer sagen.


 

Alvaro, 31, Security

Ich bin zum ersten Mal in New York. Wohin muss ich unbedingt?

Manche New Yorker werden jetzt zwar den Kopf schütteln, aber ich schicke dich zu den typischen Touristen-Attraktionen. Man muss sie nämlich gesehen haben! Mach eine Bustour im Doppeldecker, geh unbedingt aufs Empire State Building und stell dich nachts auf den Times Square um die Lichter und die vielen Leute auf dich wirken zu lassen. Ohne das ist ein Urlaub in New York einfach nicht perfekt.

 

Gibt es trotzdem auch weniger bekannte Sachen, die ich mir ansehen sollte?

Das Museum of Sex (233 5th Avenue) gehört definitiv nicht zu den Touristenmagneten, ist aber wirklich empfehlenswert. Prüde darf man dafür allerdings nicht sein, denn von Pornos bis zu Gummipuppen ist dort alles vertreten.

 

Wo gehst du am liebsten einkaufen?

Mit Shopping kannst du mich jagen. Meine Frau holt sich gerne auf der 5th Avenue ihren Appetit. Dort hat jede Nobelmarke einen Laden. Eingekauft wird aber im Century 21 (22 Cortland Street), einem riesigen Kaufhaus beim Ground Zero, das Designerware zu Outlet-Preisen anbietet.

 

Wo kann ich gut ausspannen, wenn ich mal genug habe?

Dafür haben wir den Central Park, unseren vier Kilometer langen und fast einen Kilometer breiten grünen Fleck mitten in der Stadt. An Sommerwochenenden schnappt sich jeder die Kühlbox und einen Haufen Freunde, um dort die Sonne zu genießen. Im Winter gehen wir im Schnee spazieren oder Eislaufen. Mein Lieblingsfleck ist Strawberry Fields, die Gedenkstätte für John Lennon. Manchmal spielt dort ein Hippie in zerrissenen Jeans auf seiner Gitarre und singt für ein paar Dollar Trinkgeld Lennons Lieder. Auch wenn ständig eine neue Gruppe Touristen anrauscht und Fotos macht, Strawberry Fields hat eine besondere Atmosphäre.

 


 

Nargiza, 25, Rezeptionistin

Zu welcher Jahreszeit ist es in New York am schönsten?

Ich mag Herbst und Winter. Im Juli und August ist es oft drückend heiß, aber dafür hat der September angenehme Temperaturen. Die Vorweihnachtszeit bringt noch mehr Lichter in die Stadt als es ohnehin schon gibt, was alles noch magischer macht.

 

Shopping-Paradies, wo?

Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Ich könnte ganze Tage im Macy’s, dem größten Kaufhaus der Welt am Herald Square verbringen. In Soho findest du von Second-Hand-Klamotten bis zu den besten Plattenläden alles, was das Herz begehrt. Richtig günstig ist es vor allem außerhalb von Manhattan in den großen Outlet-Malls. Mein Favorit ist Jersey Gardens (www.jerseygardens.com), wo du vom Port Authority Terminal aus mit dem Bus hinkommst. Nach einer halbstündigen Fahrt erwarten dich an die 200 Geschäfte. Du solltest dir also Zeit nehmen.

 

Wo tanzen die New Yorker?

Ich wohne in Brooklyn, wo in der Künstlergegend Williamsburg ein Club den nächsten jagt. Recht viel kann man dort nicht falsch machen. In Manhattan ist der Cielo Club (www.cieloclub.com) im Meatpacking District derzeit sehr angesagt. Mein Tipp: Nicht am Wochenende hingehen, sondern donnerstags zur „Dance Here Now“-Party.

 


 

Hart, 22, Pfleger

Wo kriege ich den besten Burger der Stadt?

Ganz klar: „The Blue Donkey“ (487 Amsterdam Avenue). Vor allem wenn du auch noch ein gutes Bier dazu haben willst. Dort gibt es keine Happy Hour, sondern den Happy Day … für das Hausbier zahlst du immer nur vier Dollar. So billig kommst du sonst nirgends weg.

 

Wenn dich Freunde von außerhalb besuchen, die nicht alle in deiner Wohnung Platz haben, wo quartierst du sie ein?

Viele Leute, die mich besuchen, verlieben sich in meinen Teil von New York. Die Upper West Side ist eben viel authentischer als der Times Square, wo die Touristen-Hotels stehen. Hier bekommt man mehr vom echten New Yorker Leben mit. In der Gegend gibt es etliche Jugendherbergen wie das Jazz on the Park (36 West 106 Street). Wer nicht mehr gern im Achtbett-Zimmer schläft, kommt im Hotel 99 (244 West 99th Street) gut und günstig unter.

 

Wo gibt es die besten Konzerte?

In der Radio City Music Hall spielen beinahe jeden Tag richtig große Namen. Im Sommer und Herbst auch immer wieder im Central Park. Wer lieber neue Bands entdecken will, muss bei Time Out stöbern (http://newyork.timeout.com/).

 

Was sollte ich außer Manhattan noch gesehen haben?

Brooklyn ist im Moment die up-and-coming Gegend der Stadt. Aber Achtung: Ich lebe schon mein ganzes Leben in New York, doch in Brooklyn verlaufe ich mich jedes Mal.

 


 

Tipps:

Zumindest einmal sollte sich jeder an den Straßenrand stellen und laut pfeifen, um eines der gelben Taxis heranzuwinken. (Den Arm in die Höhe strecken und ein bisschen Winken funktioniert zwar besser als pfeifen, aber der Form halber muss auch das Geräusch sein.) Die restlichen Wege werden am besten mit der U-Bahn (Wochenkarte 27 Dollar) zurückgelegt. Noch ein kleiner Hinweis zur New Yorker Metro: Es gibt local und express trains. Erstere halten in allen Stationen, zweitere nur in jenen, die am Plan mit einem weißen Kreis markiert sind.

 

In New York wären auch drei Wochen Dauer-Sightseeing kein Problem. Eine praktische und unter Umständen auch sehr günstige Art, soviel wie möglich zu sehen, bietet der New York Pass (www.newyorkpass.com). Die 7-Tages-Variante dieser netten Plastikkarte gibt es durch Sales oft schon um etwa 150 Dollar und sie öffnet die Türen zu 55 der bekanntesten Attraktionen. Eine sehr empfehlenswerte Bootstour rund um Manhattan ist ebenfalls dabei.

 

Die Staten Island Ferry (www.siferry.com), die mehrmals pro Stunde von der Südspitze Manhattans  zu ihrer namensgebenden Insel und wieder zurück fährt, ist kostenlos. Sie schippert so nahe an der Freiheitsstatue vorbei, dass sogar Erinnerungsfotos gelingen. Dazu unbedingt auf der rechten Seite einsteigen. 

 

Freitags gibt es im Guggenheim Museum von 16 bis 20 Uhr freien Eintritt und samstags garantieren die magischen Worte „pay what you wish“ im Museum of Modern Art billigen, aber hohen Kunstgenuss.