Bahnfahrt ohne Vorteilscard
VOLUME Filmpreview: Snowpiercer
Wenn der Schaffner zweimal tingelt…
Die nicht so ferne Zukunft: Die letzten Menschen, die es auf dem einstigen blauen Planeten noch gibt, leben in einem Zug, der ohne jemals anzuhalten, durch die unendliche Eiswüste rast. Hinten im Zug leben die Unterprivilegierten in dumpfem Elend, während hierarchisch aufsteigend weiter vorne der dekadente Luxus herrscht. Da regt sich dann klarerweise Widerstand, beziehungsweise Revolte. Der schweigsame Curtis, dargestellt von Captain America himself, wird schnell zum Anführer der geknechteten. Hart, aber gerecht organisiert er die Eroberung des jeweils nächsten Wagons. Erinnerungen an Fritz Langs ‚Metropolis‘ oder ‚Soylent Green‘ von Richard Fleischer kommen hoch, allerdings mit koreanischem Humor und natürlich expliziter Gewalt. Dass Kjapitalismus auch organisierte Kriminalität ist, dass immer der stärkste Rüde die Töle fickt, dass die ehemaligen Insassen die neuen Wärter sind all das und noch mehr wird in der dystopischen Science Fiction Geschichte mehr als nur angedeutet. Ein spannender, grausiger, wunderschöner und empfehlenswerter Film, der einem nicht mehr aus dem Kopf geht.
Regie: Joon-ho Bong
Darsteller: Chris Evans, Jamie Bell, Tilda Swinton, John Hurt, Ed Harris, Song Kang-Ho, Octavia Spencer
Produktion: Korea 2014
Kinostart: Bereits erschienen
Bewertung: ****