Afroamerikanisches Rührstück
Volume Filmpreview: Fences
Ein verfilmtes Theaterstück hat es immer schwer. Es muss von einem Medium mit eigenen Gesetzen in ein anderes – mit ganz unterschiedlicher Logik – umgewandelt werden. Im konkreten Fall gelingt das kaum: Keine Sekunde von „Fences“ vergisst man, dass hier ein erfolgreiches Bühnenspiel, nämlich der gleichnamige Broadwayerfolg von August Wilson, verfilmt wurde.
Doch was im Theater funktioniert, ist im Kino irgendwie lau. Natürlich sind hier großartige Schauspieler tätig, die sich auch die Seele aus dem Leib spielen, aber irgendwie wirkt alles gekünstelt – wie Theater eben. Hauptfigur dieser düsteren Variante der „Bill Cosby Show“ ist Troy Maxson, an dem die meisten Probleme der US-amerikanischen Schwarzen in den 50er Jahren abgehandelt werden. Benachteiligung, Alkoholismus, Promiskuität.
Mit seiner Frau Rose und ihrem gemeinsamen Sohn Cory lebt er in einem Haus, das er durch die Entschädigung, die sein seitdem behinderter Bruder für eine Kriegsverletzung bekommen hat, kaufen konnte. Er ist streng zum Sohn, streng zu seiner Frau und streng zu sich selbst. Am strengsten ist er aber zum Publikum. Eines ist aber klar: So viel Elend ist Oscar-verdächtig.
Regie: Denzel Washington
Mit: Denzel Washington, Viola Davis, Stephen Henderson, Jovan Adepo, Russell Hornsby, Mykelti Williamson, Saniyya Sidney
Kinostart: 16.02.2017
Bewertung: 2/5