Zuerst nur als Side-Project von AS I LAY DYING angedacht, hat sich WOVENWAR nach der sechsjährigen Haftstrafe für AILD-Sänger Tim Lambesis zu einer Hauptband entwickelt. „Wir Vier haben musikalisch noch immer irrsinnig viel zu sagen“, gibt Gitarrist Nick Hipa zu Protokoll. Das Coole am Debütalbum der mit OH. SLEEPER-Sänger Shane Blay komplettierten Truppe: Kein einziger Song hört sich nach AS I LAY DYING an. „Musikalisch mag man ja vielleicht noch gewisse Parallelen finden, schließlich haben wir seit der ‘Shadows Are Security‘(2005) die komplette Musik für AILD verfasst, aber der Hauptunterschied ist sicher unser Sänger Shane, einer meiner besten Freunde, mit dem ich aufgewachsen bin.“


Und tatsächlich sind es Blays‘ Vocals, die den Unterschied ausmachen. Ein Killer-Refrain jagt den anderen und gelegentlich driften WOVENWAR gar in poppige Gefilde ab, was dann gar härtere NICKELBACK-Dimensionen erreicht. Nick Hipa ist sich durchaus bewusst ist, dass er mit diesem Sound etliche AS I LAY DYING-Die-Hard-Fans vergraulen wird. „Als wir uns entschlossen, weiterzumachen, war uns klar, dass wir unsere musikalischen Wurzeln entdecken möchten. Glaub mir, es wäre ein Leichtes gewesen, die Musik an jene Band anzupassen, die wir gerade zu Grabe getragen haben“.


Wer generell mit einem leicht modernen, aber immer zugänglichem Ami-Sound was anfangen kann, der sollte hier dringend probehören. [Reinhold Reither]