Nach ihrem Erscheinugsbild zu urteilen würde man sie eher für schlecht gekleidete Finanzberater als für die Mitglieder einer Band halten. Ihr Sänger nennt sich “The House of Lords“ und auf ihrem Cover präsentiert jemand in bunter Fetzenjacke stolz ein Ungetüm aus Stroh. Das lässt vermuten: die Young Knives sind irgendwie abartig, irgendwie skurril, irgendwie witzig. Sehr schön. Aber was hat man sich von solchen Typen musikalisch zu erwarten? Offensichtlich kümmern sie sich ja wenig um den Libertines-Lookalike-Contest in GB. Wer so betont anders aussieht, muss doch auchbetont anderes zu bieten haben. Nun, man entscheide selbst: da sind tanzbare stücke und einige mit interessanten Melodien und sehr britischem Charme. Dann gibt es Momente, an denen es mit der Originalität vielleicht etwas zu gut gemeint war, die so überdreht sind, dass man an einem stressigen Tag dazu versucht ist, das ganze Ding an die Wand zu werfen. Aber damit es so weit nicht kommen kann, haben die Young Knives zum Ende noch ein paar sehr nette Nummern auf ihr Album gepackt, die im Ohr bleiben und doch eine versöhnliche Meinung über die drei Seltsamen aus Oxfordshire fassen lassen.(evi)
— Nobody The Young Knives
Voices of Animals and Men
Inkubator (soulfood Music)