Leute, dekantiert den Rotwein und kuschelt euch vor den Kamin! Der Schwede mit dem unschwedischen Namen und dem noch viel unschwedischeren Aussehen ist mit einer neuen Soloplatte zurück. „Solo“ muss an dieser Stelle gar nicht groß betont werden, da es für den Hörer kaum einen Unterschied macht, ob Herr González nun mit seinem Bandprojekt Junip oder ganz alleine in klangliche Erscheinung tritt. So unterscheidet sich auch „Vestiges & Claws“ weder instrumental noch gesanglich von seinen Vorgängern. Grüblerische Texte und dramatische Gitarrenriffs – gepaart mit einer Stimme, die so manche Mädchen zum Weinen bringt. Als würde er den allumfassenden Weltschmerz ganz alleine auf seinen Schultern bzw. auf seinen Gitarrensaiten tragen. Unerträglich schön, unerträglich langweilig oder perfekt vertonte Melancholie für jeden, der sich darauf einlassen will! [MARY LOU]