Mit stolzen 45 Jahren ist Stefan Richter alias Trettmann sicherlich kein junger Hüpfer mehr im deutschen Sprechgesangszirkus. Muss er aber auch nicht sein!
Denn der alte Hase aus dem wilden Osten garantiert wohltuenden Sound in testosterongesteuerten Zeiten voller Straßenbanden, RAFs, Ufos, Hurns, Bras und Co. Die hier genannten Rapper haben zwar alle ihre Daseinsberechtigung, doch es gibt viel mehr im Leben, als nur über Bling-Bling, Kontostände, Protzkarren, Weichmacher oder Gliedmaßen zu schwadronieren. Oft kommt die Weisheit mit dem Alter – aber öfter kommt nur das Alter allein. Es bleibt also spannend!
Auch gerade deswegen, weil Tretti zusammen mit dem Produzententrio KitschKrieg jetzt sein zweites Album präsentiert. Der selbstbetitelte Nachfolger zu „#DIY“ unterstreicht vom Anfang bis zum Schluss die Ausnahmestellung des ruhigen, aber ausdrucksstarken Stimmwunders. Wenn Trettmann aus seinem Leben erzählt, kommt akustischer Seelenbalsam aus den Boxen. Darauf kann er ruhig stolz sein, der Herr Richter …
— Philipp Heinkel