„You will never get to old to enjoy some electic guitars.“ Das stellt Jack Nasty bereits im Opener klar – und damit hat er natürlich absolut recht, no na. Diese (auf den ersten Blick recht logische) Weisheit scheint auch die wunderbare Moral von „Too Little Too Late“ zu sein, an die wir uns dennoch stets immer wieder erinnern sollten.
Wir werden zwar alle älter, aber das heißt noch lange nicht, dass wir erwachsen werden müssen. Dies gilt auch für Reverend Backflash, die ihren jugendlichen Hedonismus mit einer eingängigen Mischung aus Rock’n’Roll, Punk, Powerpop, Ska und Country auch auf Album Nummer drei zu zelebrieren wissen. Die Absage ans Erwachsenwerden, die in knackigen 37 Minuten Spielzeit beinahe dauerpräsent scheint, wirkt aber keineswegs erzwungen, sondern absolut genuin und authentisch. Größtenteils während einer eineinhalbtägigen Live-Session eingespielt, haben Hits wie „Fuckaround“, „I Need You More Than I Want You“ oder der Titeltrack mächtig Ohrwurmpotenzial und machen vor allem eins: Laune – und diese können Jack Nasty, Stevo Cannonball, Boy Luke und Max Lightning dank ihrer altbekannten Live-Energie von „Never Turn Around“ bis „Day After Day“ mehr als bravourös halten. Kein Wunder, dass auch Turbobier-Mastermind Marco Pogo mit seinem neuen Label Pogo’s Empire da gleich zugeschlagen hat.
„Too Little Too Late“ ist eine kurzweilige wie facettenreiche Rock’n‘Roll-Party, deren Spirit alterslos scheint. So muss das sein! Nichts ist „too little“, es ist nie „too late“ – lean back, enjoy the show!