„Jetzt wird’s ernst“ scheint das Intro von Julias neuem Album „Sunrise“ sagen zu wollen. Einen ernsthaften Anspruch auf den österreichischen Alternative – Rock Thron erheben die vier Wiener mit dem jetzt vorgelegten Longplayer auch.
Mit Recht: Verfügen doch beinahe sämtliche Songs auf „sunrise“ über hohes bzw. sehr hohes Mitfühl- Mitsing-, und Mittanzpotential. Dafür sorgen das pfiffige Songwriting, spritzige Hooklines und die abwechslungsreiche Instrumentierung. Das Ganze, ohne einen aufgesetzten oder gar berechnenden Eindruck zu hinterlassen.
Besonders auffällig wird das bei Song Nummer sechs, „Optimistic“, der vom ersten Ton an Spannung erzeugt, um dann in einem hierzulande selten so gut gemachten PopPunk Refrain zu münden.
Einen anderen, beinahe balladesk zu nennenden Zugang wählte man bei der vierten Nummer „Everlasting“: Metaphorisch gesprochen wird hier aus einem frustrierten „Beschwerdebrief“ ein geläutertes „Was solls, weiter geht’s!“ Und zwar nach vorne, will uns das Schlagwerk (Alex) weismachen, und nachdem Gitarre(Karl), Bass(Alex) und Gesang (Matthias) der Aufforderung Folge leisten, kommen auch wir mit.
Doch Obacht: Kurz vorm Aufbruch entscheidet man sich doch, zu verweilen. Denn auf energetische Unbeschwertheit lassen Julia bittersüße Melancholie folgen, als wären diese Gemütszustände untrennbar miteinander verbunden.
„Sunrise“, dieses Wechselbad der Gefühle, befüllt mit 14 Songs und dem Video zur neuen Single „Technology“, riecht nach Sommer und Sonnenschein. Und der kann hiermit auch kommen.
(rira)
— Nobody