Obwohl der Nachklang ihres dritten Albums „Evolve“ samt einprägsamer Ohrwürmer wie „Thunder“ und „Believer“ noch nicht ganz verhallt ist, können sich Imagine Dragons ihrem immensen Produktivitätstrieb anscheinend nicht widersetzen.
Nur ein Jahr später lassen sie das Follow-Up „Origins“ vom Stapel. Laut Frontmann Dan Reynolds darf man die neue Platte wie ein Schwesteralbum des Vorgängers verstehen – sie vervollständige den Zyklus. Von besagter Vervollständigung spüren wir allerdings weniger: 15 Tracks, die an sich genug musikalische Abwechslung liefern, lassen bei uns trotzdem kaum Gefühle aufkommen. Auch wenn der Stil der Band samt bemerkenswerter Stimmleistung unverkennbar bleibt, wirkt der Langspieler überladen und inflationär, stellenweise richtiggehend unoriginell.
Es ist natürlich immer schwer, an derart durchschlagende Erfolge anzuknüpfen, aber vielleicht wäre eine Schaffenspause von Vorteil gewesen, um „Origins“ mit mehr Liebe zum Ursprung zu füllen. So kommt das Ganze etwas erzwungen daher.
— Stephanie Gaberle