Eines beweist Ed Sheeran mit diesem Collaboration-Album: Er kann jeden Song zu einem „Ed-Sheeran-Song“ machen.

Wenn man Namen wie Skrillex oder Travis Scott hört, wäre wohl der nächste Gedanke nicht unbedingt ein Feature mit dem britischen Rotschopf. Selbst eine Cardi B wirkt neben ihm beinahe brav, doch jeder Künstler fügt sich in den jeweiligen Song genau richtig ein – oft vielleicht sogar ein bisschen zu smooth.

Wer weiterhin auf die ganz ruhigen, romantischen Gitarrenklänge à „Perfect“, „Give Me Love“ oder „I See Fire“ hofft, den wird dieses Album eher enttäuschen. Nummern, zu denen man auf Konzerten stimmungsvoll die Handy-Taschenlampe schwingen kann, fehlen hier, abegsehen von „Best Part of Me“ feat. YEBBA gänzlich.

Jeder Song hat jedoch, trotz der unterschiedlichen Einflüsse und Stile, diesen gewissen Ed-Sheeran-Touch. Gleichzeitig gibt es auf „No.6 Collaborations Project“ jedoch auch die ein oder andere Nummer, bei der man merkt, dass der gute Ed seine Comfort Zone auch mal verlässt. Mit „BLOW“ schlägt er, unterstützt von Bruno Mars und Chris Stapleton, ungewöhnlich rockige Töne an und traut sich mit Zeilen wie „I Wanna Try New Things“ in „Take Me Back To London“ sogar sowas wie Rap zu. Diese „new things“ löst er auf seine ganz eigene Art großartig, was diese Songs auch zu den Besten des Albums macht.