So, 29. Okt 2006
Leben im Schrank - Kain
Kain
Leben im Schrank

‚In jedem Menschen steckt ein bisschen Kain, die meisten gestehen sich ihre dunklen Seiten bloß nicht ein“, – so der Tenor der gleichnamigen Band aus Berlin. Das Böse interessiert laut Kain einfach mehr, nur die meisten wollen sich diese Seite nicht eingestehen.  Lino (Gesang, Gitarre), Nico (Gitarre, Gesang), Holger (Bass) machen seit fast einem Jahrzehnt Musik zusammen, doch erst jetzt erblicken sie das Tageslicht.
Der Opener ‚Pack Dich‘ ist nicht exemplarisch für das ganze Album. Der Refrain ist bösartiger und heftiger gesungen als der Rest des Albums. Rock n´ Roll Musik der deutschen Sorte. Auch ‚Liebes Tagebuch‘ ist auf der härteren Seite anzusiedeln. Textlich stimmt das ganze Album etwas traurig, denn ist das Leben wirklich so schlecht wie es Kain besingen? Oft sicher, doch nicht die ganze Zeit. ‚Irgendwann‘, ‚Kaffe zum Mitnehmen‘, ‚Leben im Schrank‘ und ‚Vogelfrei‘ stimmen nachdenklich und sind die entspannenderen Tracks des Albums.
Das Leben der Musiker spiegelt sich in diesen 13 Songs wider, ist daher ehrlich, rockig und sanft zugleich, wie das Leben eben. Deutsche Rockmusik die ins Ohr geht. (nst)

— Nobody