Mo, 27. Feb 2012
Koloss - Meshuggah
Meshuggah
Koloss

Querdenkende Extremisten:
Selten passte ein Albumtitel derart wie für das achte Studioalbum der Stockholmer Querdenker MESHUGGAH. Dabei war die Titelfindung keine leichte Aufgabe. Gitarrist Mårten Hagström: „Erst als wir uns bandintern über den Song ‚I Am Colossus ‚ unterhielten, fiel es uns wie Schuppen von den Augen.“
Nebst einer Rückkehr zu Produzent Daniel Bergstrand und einem fantastischen 3D-Artwork, ist „Koloss“ ein derber Brocken, der nahezu ohne jegliche Geschwindigkeitsausbrüche auskommt. Gipfeln tut dies in den besten Songs des Albums „Break Those Bones…“ und „Swarm“, die unbändig in zähem Tempo Magenwände einreißen. „Viele unserer Lieblingsalben haben schnelle Parts, aber wir finden mittlerweile, dass gerade langsame Songs weit brutaler klingen. Darum wollten wir auf ‚Koloss‘ auch mehr in diese Richtung arbeiten“, weiß der Gitarrist zu berichten.
Geht es schneller zur Sache, wie in „The Hurt That Finds You First“ wird kurzerhand mit einem relaxt-atmosphärischen Fade-Out gearbeitet. „Koloss“ ist, wie eigentlich alles in der Karriere von MESHUGGAH, zu Anfang schwer zu verstehen, lässt man sich aber von der kolossalen Faszination dieser Band mitreißen, offenbart sich ein 55 Minuten dauerndes Monster, welches seine Klauen immer tiefer und tiefer in einen hineinrammt. [REINHOLD REITHER]

— Nobody