Wenn Anna Calvi auf die Jagd geht, bleibt niemand verschont und keine Facette der aktuellen Gender Debatte unbearbeitet, denn die Alphafrau ist auf Angriff gebürstet! Bewaffnet mit ihrer markanten, ausdrucksstarken Stimme stellt sie ihre Falle, die vor allem eines einfangen soll: das Schöne im Chaos!
In kraftvollen Art-Rock-Arrangements geht es um Jäger und Gejagte, Begierde und Begehren – aber nicht ausschließliche im streng körperlichen Sinne. Viel wichtiger sind für Anna Calvi Erfahrungen, sexuelle Freiheit, Gender Rollen, Intimität, Gleichberechtigung, Stärke, Unabhängigkeit und Schutz.
„If I was a man in all but my body. Oh would I now understand you completely“, besingt die Britin schon im Opener „As a Man“. Bereits ab dieser Zeile ist klar: „Hunter“ ist ein Manifest der weiblichen Selbstermächtigung, ein intelligentes Werk, das sich verdammt ehrlich mit Genderkonformität auseinandersetzt und gleichzeitig so nach befreiendem Loslassen und Katharsis klingt. Verletzlich wie stark, elegant wie brutal, nachdenklich wie mitreißend – und einfach nur ganz, ganz großartig! [AMY]