Mit „Hollywood’s Bleeding“ bewegt sich Post Malone diesmal immer mehr in Richtung Pop … ganz verloren gehen die Rap- und Hip-Hop-Elemente auf seinem dritten Album jedoch zum Glück trotzdem nicht.
Bereits der gleichnamige Opener „Hollywood’s Bleeding“ schlägt eher ruhigere und düstere Töne an. In Lyrics wie „It seem like dying young is an honor. But who’d be at my funeral? I wonder” darf hier seine dunkle, verletzliche Seite zum Vorschein kommen, während am Rande auch der Starkult unserer heutigen Gesellschaft kritisiert wird. Auch in weiterer Folge bearbeitet Post Malone, neben komplizierter Liebe, Sex und Geld, immer wieder sozialkritische Themen. In dem unverblümt betitelten Song „Internet“ singt und rappt er über Leaks, Überwachung und die Paranoia, die diese mit sich bringen. „The world has gone to shit and we all know that […] Well, fuck the internet, and you can quote that” zeigt wohl mehr als deutlich, was Post Malone davon hält.
Neben Gesellschaftskritik findet man auf dem neuen Langspieler vor allem eines: unzählige Kollaborationen mit Größen wie Halsey, Future, DaBaby, Meek Mill, LilBaby, SZA, Swae Lee, Travis Scott und niemand geringerem als Ozzy Osbourne himself. What?! Die Konsequenz bei so viel Aufgebot: Einige Features funktionieren weniger gut – wie beispielsweise „On The Road“ mit Meek Mil & Lil Baby, deren Stimmen den Flow leider etwas stören. Andere dafür umso besser: „Die For Me“ feat. Future & Halsey oder auch, überraschenderweise, „Take What You Want“ feat. Travis Scott & Ozzy Osbourne, deren unterschiedliche Timbres dem Song das gewisse Etwas verleihen.
Das eingangs erwähnte Hinwendung zum Pop und die damit einhergehende Entfernung vom Rap sind in diesem Zusammenhang jedoch nicht unbedingt etwas Negatives, da sich Post Malone diesmal auch in Sachen Gesang behaupten kann. Anspieltipps wären hier: „Myself“, „Circles“ oder „Staring at the Sun“. Hip-Hop-Fans kommen eher bei „I’m Gonna Be“ oder „Wow.“ auf ihre Kosten.
Alles in Allem eine abwechslungsreiche Platte, die viele unterschiedliche Facetten zeigt. (Inklusive Shoutout an die Jonas Brother in „I Know“!). Hier ist für jeden was dabei … und den klassischen Post Malone-Flow, den behält er trotzdem.