Als alter Fan von Calexico wird man sich gleich beim ersten Song, ja beim ersten Gitarrenpart gewahr, dass dieses Album anders ist als die bisherigen. Bis vor kurzem lagen Calexicos Stärken in der gekonnten Mischung von Marriachi Sound und jazzigen Elementen mit modernem Indie Rock. Der jetzt vorgelegte Longplayer „Garden Ruin“ lebt durch die ausgestrahlte Beschaulichkeit, und hat beinahe Singer – Songwriter Charakter. Oben genannte Elemente fehlen fast vollständig, nach einer gewissen Gewöhnungsphase gehen sie aber auch nicht ab. Calexico legen mit diesem Album beredt Zeugnis über ihre Qualitäten als Musiker ab, die mittlerweile schon auf eine beinahe 20 jährige Karriere zurückblicken können. Meinem Empfinden nach haben sie diesmal einfach versucht, schöne, angenehme und ruhige Songs zu komponieren. Und innerhalb der engen Grenzen dieses Vorhabens bewegen sie sich gekonnt: von entspannt bis pathetisch/episch, von nachdenklich bis fokussiert, von melancholisch bis motivierend, und dies oftmals innerhalb eines Songs. Tolle Scheibe.
Auch tolle Scheibe: die EP des gemeinsamen Projekts von Calexico und Iron&Wine; in dieser Zusammensetzung werden sie auch in Österreich zu sehen sein. Diese Platte kann locker mit den besten Alben beider Bands mithalten. Harmonisch bis man sich eine kleine Dissonanz herbeiwünscht, mit Atmosphäre, die selbst dem härtesten Rocker die Tränen über die Wangen treibt, laid back, als hätte man die Cowboystiefel nach langem Ritt durch die Wüste gegen die Klampfe getauscht. Und dann einen Song gespielt, der mit einem Lächeln im Gesicht von vergangenen Tagen erzählt. Alleine wegen dieser Indie Pop Perlen lohnt sich das Hingehen zur Arena Show am 07.05. auf jeden Fall. (rira)