Einheit, Kameradschaft, Freude und Inklusion – mit diesen Worten beschreiben Dream Theater die vier Monate, die sie gemeinsam mit dem Schreiben von „Distance Over Time“ verbracht haben. In ‚nur‘ gut 57 Minuten, die ihr kürzestes Album seit über 20 Jahren darstellen, hofft die Band, genau diese Gefühle auch bei euch auslösen.

Ein Album mit knapp einer Stunde Spielzeit kurz zu nennen, würde bei den meisten Bands wohl etwas verwundern – nicht aber bei Dream Theater. Nach „The Astonishing“, einem über zwei Stunden langen Monster an Konzeptalbum, wird der Fokus wieder auf den Ursprung der Band und die Musik gelegt. Dafür steckt man diesmal bei der Länge ein wenig zurück.

Das soll aber nicht heißen, dass „Distance Over Time“ nicht genauso vollgepackt ist mit umfangreichen Arrangements und komplexem Songwriting, wie man es von den New Yorkern gewohnt ist. Beeindruckende Gitarrensolos, eine thematische Vielfalt, die beispielsweise die Auswirkungen von Missbrauch („At Wit’s End“) oder die Notwendigkeit des Umweltschutzes („Pale Blue Dot“) bearbeitet, und eine feinsinnige Nostalgie, die an die früheren Werke der Band erinnert, ohne abgedroschen zu klingen, zeichnen ihre mittlerweile 14. Platte aus. Vielleicht ist die kürzere Spielzeit also gar nicht so schlecht, denn Dream Theater machen in ihren 57 Minuten zumindest (fast) alles richtig.