Communion - Years & Years
Years & Years
Communion

enn spätestens kurz nach Veröffentlichung der sich selbst erfüllenden Prophezeiung „Sound of…“ stürzen sich Major-Labels auf diese Bands oder Künstler. Wie Aasgeier, um sie zuerst nach allen Regeln der Industrie auszuschlachten und dann wieder fallen zu lassen wie heiße Kartoffeln bzw. Erdäpfel. Hart ausgedrückt! Dabei bleiben die meisten auserkorenen Hoffnungsträger auf der Strecke und versinken nach kurzer Zeit im Rampenlicht wieder in kultureller Belanglosigkeit. Das darf, muss und kann den drei Milchbubis Olly Alexander, Michael Goldsworthy und Emre Turkman zum Glück nicht passieren. Warum? Die Aktien stehen gerade ausgezeichnet, dass ihre Bandgemeinschaft Years & Years mit dem Debütalbum „Communion“ den ganz großen Wurf landet. Der Sound ist massentauglich und hervorragend kommerziell verwertbar – kein Wunder, das Londoner Trio spielt lupenreinen Elektropop mit großartigen R&B-Nuancen aus den Neunzigerjahren. TLC, Aaliyah oder die Pet Shop Boys lassen grüßen! Was aber nicht bedeutet, dass die Songs von Years & Years aus der Retorte stammen, geschweige denn nerven. Die energetischen Beats infizieren, die fragile Stimme von Sänger Olly Alexander verzaubert und jeder Synthesizerakzent ist vortrefflich gesetzt – hypnotisierende Musik, die ruhig ganz weit oben in den Charts, Jahresprognosen oder Bestenlisten stehen darf. Fluch und Segen spielen für Years & Years dabei keine Rolle, so lange sie eine harmonische Einheit bleiben, gegen die Aasgeier nicht ankommen können. [PHIPS]

— Amy Mahmoudi
Lautstärke

Shortcut Heroes of the Years
Highlight „Borders”
Connection Pet Shop Boys