Bangenden Puristen kann Entwarnung gegeben werden: „Nach Hause gehen“, dieser unglückliche Funk-Versuch, erweist sich nun als keineswegs repräsentativ für das vierte Studioalbum der Wiener Kapelle im Allgemeinen. Im Gegenteil.
Die auf das kalkulierte Überraschungsmoment setzende Single fällt merklich aus dem restlichen Rahmen von „Ciao!“. (Bei einem Album mit reiner Songabfolge ohne übergreifendem Spannungsbogen irgendwo auch interessant). Im Umkehrschluss bedeutet dies allerdings, dass Wanda sich zwölfeinhalb Mal ohne Risiko auf die Dinge konzentrieren, die sie einfach können: das solide Verwalten der eigenen Marke, ohne (weitere) Ausfälle oder neue Evergreens – wenig Euphorie, aber eben mit einer effektiven Zufriedenheitsgarantie.
Am besten ist „Ciao!“ bezeichnenderweise trotzdem immer dann, wenn das Quintett sporadisch ungewohnte Facetten im Komfortzonen-Schaulaufen der Déjà-vu-Ohrwürmer unterstreicht und so wie etwa in „Gerda Rogers“ seine Liebe zu den Fab Four stärker denn je forciert.
— Oliver Gutbrunner