„Awakened“ ist das sechste Album der ewig juvenilen Recken rund um Brüllwürfel Tim Lambesis, der sich auch dieses Mal keine Blöße gab und niemand geringeren als RISE AGAINST-Soundveredler Bill Stevenson als Produzent für die enorm fett klingende Scheibe ins Boot geholt hat. In punkto Hochglanzproduktion ist im Endeffekt aber ähnlich wenig Unterschied zu den letzten Alben auszumachen, wie im Songwriting. Auch wenn der Frontmann uhrwerkartig aufs Neue beteuert, immer wieder neue Elemente in den Sound einzubauen, fallen die Unterschiede in der Praxis kaum auf.
Die Hitdichte hat sich gesteigert und Lambesis‘ im Vorfeld publizierte Prognose, man könne von diesem Album jederzeit jeden Song live spielen, soll gar nicht abgestritten werden. Aber obwohl AS I LAY DYING auch hier liebend gern die ruppige Neo-Thrash-Sau durchs Dorf jagen („A Greater Foundation“, Overcome“), war „The Powerless Rise“ doch eine Spur kantiger. Die Clean-Gesangseinlagen wurden gefühlt vervierfacht und das Grundschemata Gitarrenfurioso-Doublebass/Blastbeat-Powerpart-Clean-Gesang-Epic-End kommt auch auf „Awakened“ zur Genüge zum Einsatz. Eine weitere starke Scheibe, aber auch auf die Gefahr hin ewiggestrig zu klingen – mir ist das Teil zu wenig innovativ und viel zu klinisch produziert. [ROBERT FRÖWEIN]
As I Lay Dying
Awakened