Voodoo Jürgens ist wie die Stadt, in der er lebt. Perfid, morbid, hat Schmäh, ist launisch, intensiv und kann Geschichten erzählen wie einst Moser oder Qualtinger. Und nein, das hier ist kein Gesuder, kein Provinzialismus. Es ist, was man sieht, wenn man die dunklen Ecken Wiens und seiner Existenzen kennt. Die Realität kann dort nackter als anderswo sein. Voodoo Jürgens präsentiert sie ungeschminkt, schonungslos. Die menschlichen Abgründe auf „Ansa Woar“ besitzen dabei so viel Herz und Seele, dass gängige Fassaden des Scheins, dem dunklen Licht des Seins weichen müssen. Die Tragödie des Alltags wird auf „Ansa Woar“ in melancholisches Liedgut gegossen, verpackt in Poesie, die einen im Sog der tristen Wahrheit, die aus verrauchten Lüftungsschächten stickiger Tschocherln sickert, droht, mit in den Abgrund zu reißen: Geschichten wie brachliegende Vergnügungsparks mit rostigen Karussells – Musik als Spiegelbild Wiener Seelen ist hier die Demaskierung der Stadt, in der sie sterben.
— Amy Mahmoudi Voodoo Jürgens
Ansa Woar
Lautstärke
Shortcut LIEDER WIE ERLEBNISAUFSÄTZE
Highlight „HEITE GROB MA TOTE AUS“
Connection TOM WAITS, DER NINO AUS WIEN