Once Tasted Life ist eine 4-köpfige Band aus der Steiermark, die – neben dem Engagement diverser Band-Mitglieder in durchaus härteren Formationen – dem „Powerpop“ (eigene Angabe) Treue geschworen haben, und wie es der Name schon deuten lässt, durchaus schon einiges durchgemacht hat und dementsprechend einiges zu erzählen hat.
Hauptsächlich wird erzählt, was man verpasst hat, so der Titel des vorliegenden Albums „a thousand moments we let pass“ (Achtung! Kleingeschrieben!) und öffnet man die im schlichten Stil gehaltene Hülle und gibt man die CD in die Stereoanlage (oder den PC – was auch immer) stößt man auf folgende Message: „you said the same sun´s shining for you and me this might be true even though we watch it differently“ (noch immer kleingeschrieben). Nun ja, durchaus ein bisschen schmalzig und so viel Powerpop sehe ich da auch nicht.
Aber Musikgenre ist immer eine Definitionssache und nach komplettem Anhören fallen einem Bezeichnungen ein wie Indie-Emo oder ganz einfach Alternative. Auf jeden Fall gibt es lustigere und fröhlichere Alben. Aber das war ja auch nicht Sinn und Zweck des ganzen Spaßes. Der nicht betitelte Opener bietet schon mal durchwegs einen guten Einstieg in die eher etwas depressiveren nächsten 50 Minuten. Allerdings gibt es auch flottere Nummern wie „Worst Case“ und „Expectations“, die eher an Pop-Punk Sachen erinnern wie z.B. Blink 182. Überhaupt, dieses Album bietet viele Vergleiche, nicht zuletzt dank (oder wegen?) der melodiösen und wandelbaren Stimme von Sänger Chris Magerl: teils glaubt man auf „Rush Hour Tramway“ Adam Duritz zu hören oder dass es sich bei „No Guarantee“ vielleicht um Tyler handelt. Wirklich gut wird´s dann bei „Leaves“, das das ganze Potenzial dieser jungen Band zum Besten bringt. Die Musik ist wirklich gut, allerdings sollten sich OTL mehr trauen und mehr Mut zur Individualität beweisen.
Fazit: ein durchaus ideales Vergnügen für die herbstliche Depression! (steffi)
— Nobody