Pussy Riot: Gründung von 'Sona Prawa'
Musicnews: 17.03.14
Die beiden Mitglieder von Pussy Riot, Nadeschda Tolokonnikowa und Marija Aljochina, gründeten kürzlich eine Nichtregierungsorganisation. ‚Sona Prawa‘ wird das umstrittene Projekt genannt und soll sich für die Rechte von Gefangenen einsetzen.
Bereits während ihres Gefängnisaufenthalts thematisierten Nadeschda Tolokonnikowa und Marija Aljochina die katastrophalen Zustände, unter denen Gefangene in Russland zu leiden haben. Schon kurz nach ihrer Entlassung in die Freiheit kündigten sie an, eine Organisation gründen zu wollen, welche sich mit dieser Thematik beschäftigen soll. Seit gestern ist Sona Prawa offiziell und bedeutet ‚Gesetzeszone‘.
Nachdem die Aktivistinnen 2012 ein „Punkgebet“ in einer Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau aufgeführt hatten und somit gegen Kirche und Putin-Regierung protestiereten, folgten Verurteilung und Gefängnisaufenthalt. Beide berichteten von unzumutbaren Arbeitsbedingungen in den Straflagern und Übergriffen durch Wärter, die vertuscht worden seien – Tolokonnikowa trat zwischenzeitlich aus Protest in den Hungerstreik.
Sona Prawa soll solche Zustände nun sichtbar machen und dagegen kämpfen. Leiter der Organisation wird Wladimir Rubaschni, ein ehemaliger Gefängnis-Psychologe, der in einem Büro in der Nähe der Straflager von Mordwinien südöstlich von Moskau auch zukünftig Anrufe und Beschwerden von Häftlingen direkt entgegennehmen soll.