Please Madame: Back to the Start
VOLUME EP-Premiere
Back to the Start. Das haben Please Madame nach ihrem vielseitigen Debüt ‚Escape The Nest‘ wörtlich genommen und die Zeiger zurückgedreht. Die Flucht aus dem Nest transformierte sich dabei zur Ankunft im Dschungel und in ihre neue EP ‚Back to the Start‘, die wir euch jetzt vorab exklusiv präsentieren dürfen.
‚Back to the Start‘ ist weniger ein kompletter Neuanfang, sondern viel mehr das Ende einer Suche: Einer Suche nach dem ganz eigenen Stil als vorläufiger Abschluss des Auslotens von Grenzen und persönlicher Präferenzen. Mit dieser EP ist hörbar etwas Neues entstanden, das sich in vier Songs in einheitlichem Sound, einer Mischung aus Euphorie, Sex und Exotik und einem ordentlichen Schuss emotionaler Spannung entlädt. Doch lassen wir es die jungen Herren selbst erklären:
Sind Please Madame nun flügge geworden? Und wie schwierig gestaltet sich die eigene Stilfindung tatsächlich?
Dominik: Das mit dem flügge werden ist immer so eine Sache, aber ich denke schon. Zumindest haben wir mal unseren ersten sicheren Stop hinter uns gebracht. So ein Debüt ist ja immer was echt Besonderes. Jetzt sind wir wieder einen Schritt weiter, worauf wir auch furchtbar stolz sind. Musik zu machen ist echt eine kleine Erfüllung für uns.
Laurenz: Es ist aber wirklich schwierig, seinen eigenen Stil zu finden. Irgendwie denkt jeder immer an irgendwelche Bands, egal wem er jetzt zuhört. Alles erinnert an irgendjemanden, weil eben auch alles schon einmal irgendwie da war. Trotzdem glaube ich, dass wir jetzt dem eigenen Sound noch ein Stück nähergekommen sind. Irgendwann wird sich das schon ergeben, dass man sagt: ‚Ja, das ist Please Madame.‘ – wäre natürlich furchtbar schön.
Doch das Ende eurer Suche ist ein Neuanfang, oder? Welche Veränderung in diesem Zusammenhang ist für euch persönlich die tiefgreifendste?
Martin: Ja, total. Jedes Ende ist ja auch irgendwie wieder ein Neuanfang. Für uns war es einfach sehr wichtig, dass wir realisieren, was so abgeht. Debüt schön und gut. Ausverkaufte Shows und Support-Touren ebenfalls super. Aber was wollen wir? Musik machen. Musik, die für das steht, was wir auch sind.
Laurenz: Die gravierendste Veränderung ergab sich wahrscheinlich beim Schreiben. Wir wollten explizit nicht eine Musikrichtung bedienen. So haben wir dann versucht herauszufinden, was wir überhaupt wollen. Der Prozess war anfangs total schwierig und hat lange gedauert. Dominik und ich haben Stunden an Sounds oder generell Arrangements gefeilt. Zufrieden waren wir meistens nicht. Wir sind da leider unpackbare Perfektionisten. Das behindert einen manchmal.
Martin: Und im Zuge unserer ganzen Reise haben wir natürlich auch neue Partner gewonnen, wie beispielsweise Barracuda Music. Das pusht einen dann auch noch mal!
Frei nach dem Motto, raus aus dem Nest, rein in den Dschungel: Wie hat sich euer Blick auf den ‚Dschungel‘ der deutschsprachigen Musiklandschaft mit euer wachsendenden Erfahrung verändert?
Dominik: Was wir, glaube ich, wirklich alle sagen können: Das Musikbusiness ist echt undankbar! Aber das ist ja eh nichts Neues. Trotzdem haben wir so viele geile Momente erlebt und so viele extrem herzensgute Menschen kennengelernt. Sei es irgendwo im Norden Deutschlands oder in den heimischen Venues wie Chelsea oder eben letztens Gasometer. Das war sowieso eine unglaubliche Erfahrung für uns. Auch geil: Wenn man sich von bestimmten Festivals nichts erwartet und dann man auf die Bühne geht und auf 5.000 Menschen runterschaut. Das ist so ein Moment, wo man kurz denkt: ‚Fuck. Kill me now, it would be okay.‘
Für viele Bands ist das zweite Album oft das schwierigste … lotet ihr euren Sound deshalb lieber erst mal mit einer EP aus?
Laurenz: Ja, das kann man schon so sagen. Es ist immer sehr cool, eine EP zu machen, weil man sich ein bisschen aus dem Fenster lehnen darf und auch sollte. Ein Album ist viel komplexer – natürlich auch aufgrund der Länge. Wir haben aber auch schon wieder Pläne für ein Album. Die Uhren stehen ja bekanntlich nie still.
Martin: Und schon gar nicht bei uns. Jeder Abschnitt ist eine eigene persönliche Hürde, die man anpacken muss. Egal, wie schwierig es auch oft sein mag. Am Ende zahlt sich aber alles immer irgendwie aus.
Was bringt euch in XTC?
Martin: XTC?
Dominik: Hahahahaha.
Laurenz: Das sowieso.
Dominik: Volle Konzerte. Der Moment, wenn beim Songsschreiben alles so hinhaut, wie man sich das wünscht. Wenn der Bühnensound brachial gut ist! Danke an Dan aus dem Gasometer. Das war unglaublich!
Martin: Wenn Leute zu uns kommen und sagen ‚Oida! Wir finden euch richtig geil!‘. Ich bin dann oft echt tief berührt – vor allem wenn man an unsere Anfangszeiten denkt.
Laurenz: Oft sind es auch nur die kleinen Momente.
Dominik: Mir kommts so vor, als wären wir generell relativ schnell mal in XTC. Und das auch ganz ohne Drogen.
Martin: Musizieren ist einfach geil. An alle Musikerkollegen und Kolleginnen: Viel Liebe und Kraft, die brauchen wir nämlich alle.
Das wünschen wir euch auch! Und nun viel Spaß mit unserer Premiere von ‚Back to the Start‘ – exklusive und nur auf VOLUME.at!