Der Musikmarkt 2018 - Streaming als Wachstumsmotor
Musicnews 12.02.2019
Der Verband der Österreichischen Musikwirtschaft präsentierte heute die Zahlen, Daten & Fakten zum Musikmarkt 2018. Wir haben die wichtigsten Entwicklungen für euch zusammengefasst.
Der ifpi (Verband der Österreichischen Musikwirtschaft) blickt zufrieden auf den Musikmarkt 2018 zurück. Zum zweiten Mal in Folge ist der Umsatz nach einer langen Durststrecke wieder gewachsen – und zwar um beachtliche 5,5% auf 153,3 Millionen Euro. Hauptverantwortlich dafür sind die Streaming-Abos (von Anbietern wie Spotify, Amazon, Apple oder Deezer), die die schrumpfenden Umsatzzahlen bei den physischen Tonträgern nicht nur ausgleichen, sondern dem Markt sogar ein Wachstum bescheren.
Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick
- Der Umsatz des Musikmarkts ist im Vergleich zum Vorjahr um 5,5% auf 153,3 Millionen Euro gewachsen.
- Der Online-Musikmarkt (Streaming & Download) überholt zum ersten Mal in der Geschichte den physischen Musikmarkt (CD, Vinyl, etc.) und macht einen Anteil von 55% des Gesamtmarktes 2018 aus – das sind 62,5 Millionen Euro.
- 2018 wurden 5,5 Milliarden Songs gestreamt (2017 waren es „nur“ 3,5 Milliarden).
- Österreichische Musik liegt weiterhin hoch im Kurs. Fünf Alben aus den Top 10 der meistverkauften Alben stammen von österreichischen Künstlern.
- Der „Vinyl-Boom“ dürfte seinen Höhepunkt erreicht haben – erstmals gibt es seit den letzten Jahren kein Wachstum, dennoch trägt die Platte unverändert mit 7,8 Millionen Euro Umsatz (7%) zum Gesamtmarkt bei.
- Obwohl physische Tonträger (-15,3% im Vgl. zum letzten Jahr, aber immer noch 54,9 Millionen Euro) und Downloads (-19% im Vgl. zum letzten Jahr, aber immer noch 10,9 Millionen Euro) rückläufig sind, machen sie immer noch einen wichtigen Bestandteil des Gesamtvolumens aus.
- Die Top 100 Alben stammen hauptsächlich aus den Genres Pop/Rock (52), Schlager/Volksmusik (27) & HipHop (17).
- Die Top 100 Singles hingegen stammen hauptsächlich aus den Genres Pop/Rock (40), HipHop (34) & Electronic Dance (26). Hier lässt sich gut das Nutzungsverhalten der unterschiedlichen Zielgruppen ablesen. Während ältere Menschen, die Schlager / Volksmusik hören, eher noch CDs kaufen, streamt die jüngere Generation tendenziell einzelne Songs.
- In die Zukunft blickt man vorsichtig optimistisch. Ein Umsatz wie zu den Hochzeiten der späten 90er sei durchaus denkbar, im Streaming steckt noch viel Potenzial. Man erwartet nächstes Jahr eine Fortsetzung des Wachstums.
- Die größte Gefahr sieht man in Plattformen wie YouTube, die musikalische Inhalte völlig kostenlos zur Verfügung stellen und damit kaum eine Wertschöpfung für den Künstler ermöglichen.
Die meistverkauften Alben und Singles 2018
Die österreichischen Releases sind fett markiert.
Alben
- „Vergiss mein nicht“ – Andreas Gabalier
- „÷“ – Ed Sheeran
- „Helene Fischer“ – Helene Fischer
- „Unerhört Solide“ – Pizzera & Jaus
- „Palmen aus Plastik 2“ – Bonez MC & Raf Camora
- „Mama Mia! Here We Go Again“ – Soundtrack
- „Neujahrskonzert 2018“ – Wiener Philharmoniker/Riccardo Muti
- „Tumult“ – Herbert Grönemeyer
- „Soundtrack A Star Is Born“ – Lady Gaga & Bradley Cooper
- „Niente“ – Wanda
Unter die Top 100 schafften es insgesamt 26 österreichische Alben.
Singles
- „In My Mind“ – Dynoro
- „Nevermind“ – Dennis Lloyd
- „Bella Ciao“ – El Professor
- „Solo“ – Clean Bandit feat. Demi Lovato
- „500 PS“ – Bonez MC & Raf Camora
- „These Days“ – Rudimental feat. Jess Glynne & Macklemore & Dan Caplen
- „Friends“ – Marshmello & Anne-Marie
- „One Kiss“ – Calvin Harris & Dua Lipa
- „Cordula Grün“ – Josh.
- „Rise“ – Jonas Blue feat. Jack & Jack