Vitalic im Interview: Viva Vitalic
Mit der EP ‚Poney‘ hat Vitalic vor genau zehn Jahren sich selbst und allen Feierjüngern dieser Erde ein unvergessliches Technodenkmal gesetzt. 2011 kommt der französische Produzent und DJ Pascal Arbez-Nicolas mit neuem Sound zum Urban Art Forms Festival. Vitalic über die Verbindung von Licht und Klang, Rock’n’Roll im Techno und den perfekten Rave.
Nach deinem Album ‚Flashmob‘ im Jahr 2009: An welchen Projekten arbeitet Monsieur Vitalic aktuell und wann gibt es neuen Brennstoff für die Tanzfläche?
Mein letztes Album hat mich ein Mal um die Welt gebracht, jetzt spüre ich wieder diese gewisse Studioanziehungskraft. Ich fange gerade damit an, neue Tracks für meinen dritten Langspieler zu sammeln und zu sortieren. Im Sommer veröffentliche ich als Vorspeise erstmal noch eine EP.
Hoffentlich dürfen wir uns in diesem Zusammenhang auch wieder auf das ein oder andere leckere Musikvideo von dir freuen. Wie ist dein künstlerischer Anspruch, wenn du Sound mit Licht auf der Bühne kombinierst?
Früher war ich mit der gewissen Punkattitüde unterwegs, habe mich mit dem nötigsten Soundequipment auf die Bühne gestellt – auch bei den großen
Festivals – und dann losgeballert. Seit der letzten Tour zu meinem Album ‚Flashmob‘ nutze ich jedoch die Möglichkeit, meinen Sound live auch optisch mit einer fetten Lichtshow und Spiegelbildschirmen anzureichern. Die Effekte sind so eingestellt, dass sie meine Bewegungen an und hinter den Reglern synchronisieren – eine digitale Symbiose auf der Bühne sozusagen.
Riesenleinwände, Laser, Pyro: Mittlerweile nehmen die Bühnenshows von elektronischen Musikkünstlern ähnliche Dimensionen an wie die bei großen Rockkonzerten. Wieviel Rock’n’Roll steckt in Techno?
Mittlerweile harmonieren diese zwei Stilrichtungen miteinander und musikalische Abgrenzungen verschwinden. Bis zum Jahr 2000 war diese Genrehochzeit zwischen Rock und Electro unvorstellbar, den 2 Many DJs ist dieses Kunststück mit Bravour gelungen.
Bist du ein Rocker?
Die Art von Sound habe ich erst spät für mich entdeckt, aber dann bin ich komplett auf Iggy and The Stooges reingekippt.
Kannst du dich an den Beat erinnern, mit dem dich elektronische Musik infiziert hat?
Als ich bei meinen Eltern die ersten Stücke von Giorgio Moroder entdeckt habe, war mir klar, welche Rolle Techno in meinem Leben einnehmen wird.
Zum Abschluss und im Hinblick auf deinen Auftritt beim Urban Art Forms Festival: Was zeichnet für dich einen guten Rave aus?
Ein schönes Plätzchen Erde, sexy Menschen, fette Anlage, angenehmes Licht, saubere Atmosphäre und über allem eine große Bandbreite an guter Musik. Als ich in den 90er Jahren illegale Parties in den Wäldern von Dijon organisiert habe, war das der nahezu perfekte Rave.
Dann sind wir gespannt, was Vitalic zum neuen Urban Art Forms Festival Gelände zu sagen hat. Bis bald in Wiener Neustadt.