'Ohne Frauen kein Rock'n'Roll'
Am Nova Rock Festival haben wir mit den Jungs von Eisbrecher gequatscht.
Nova Rock, Tag Eins. Frontman Alexx und Gitarrist Jürgen von Eisbrecher haben gerade ihren Auftritt hinter sich gebracht, und stellen sich den Fragen von VOLUME. Ein bayrischer Tratsch über Frauen, Festivalfeeling und Uringestank.
Ihr habt gerade erst Euren Gig hinter Euch gebracht, erzählt mal, seid ihr zufrieden?
Alexx: Aber total, fantastisch war es, was soll man anderes sagen. Vor allem der Jürgen hat mir heut unfassbar gut gefallen. Wir sind ja jetzt schon das zweite Mal da, am Nova Rock. Das letzte Mal haben wir allerdings um 12:30 gespielt. Da hat es geschüttet…
Jürgen: …und bitterkalt war es…
Alexx: Um die 500 Leute haben uns damals zugeschaut. Alle in Plastiktüten eingepackt. Und jetzt, zwei Jahre später, scheinen wir uns ein bisschen hochgearbeitet zu haben (heuer spielten Eisbrecher um 16:20, Anm. der Redakt.) Heute waren schon viel mehr Leute vor der Bühne. An die drei Mille sicher.
Beim letzten Song „Miststück“ ging die Menge ja richtig ab. Was hat Euch denn zu diesem Song inspiriert? Und wie macht ihr das generell mit dem Lieder schreiben bei Eisbrecher?
Alexx: Du darfst jetzt einmal raten, was hinter „Miststück“ steckt. Und das ist ein Satz, den will ich abgedruckt sehen. Hinter „Miststück“ steckt das Wesen Fau, und dieser Song stammt aus meiner Feder. Ich schreib meistens die Texte, aber wir teilen uns das mit dem Liedern auch oft auf. Wer bei Eisbrecher eine Idee hat, bringt sie ein. Und in 90% unserer Songs geht es um DAS Frau.
Jürgen: Auch um DIE Frau – sie ist ja nicht immer böse…
Alexx: Wir sind durchaus keine Frauenfeinde. Um das mal festzuhalten. Ohne Frau kein Rock’n’Roll.
In einem Interview habt ihr mal gesagt, euer Musikstil wäre „Elektronischer-Trip-Rock“. Könnt ihr das ein bisschen näher erklären?
Alexx: Ach Gott, da hat uns mal bei einem Interview jemand gefragt, was wir für einen Sound machen und ich wollte eine blöde Antwort auf eine doofe Frage geben. Irgendwie ist das auf Wikipedia gelangt und seither geistert dieser Begriff durch die Medien. Wir machen schlicht und einfach Rockmusik mit deutschen Texten.
2010 kam Euer Album „Eiszeit“ heraus, auf was dürfen wir uns heuer freuen?
Alexx: Dieses Jahr im November gibt es ein neues Album. Frag mich nicht, wie es heißen wird, aber wir arbeiten höllisch hart daran. Mir kommt’s so vor, als wäre es gestern gewesen, dass wir „Eiszeit“ rausgebracht haben. Rock’n’Roll als einzige Wiederholungsschleife sozusagen…
Was ist besser: Festivalfeeling oder ein Eisbrecher-Konzert?
Alexx: Bei einem eigenen Konzert kommen die Leute nur wegen dir. Bei einem Festival hast du einen Mischmasch von Fans verschiedenster Bands und das ist eine große Chance. Festivals sind immer eine geile Herausforderung. Sich die Bretter teilen mit Bands wie In Extremo oder Thirty Seconds To Mars ist eine Riesenehre.
Gibt’s so etwas wie persönliche Lieblingsfestivals?
Alexx: Ich liebe all die Festivals, wo die Leute vor Ort gut gelaunt sind…
Jürgen: …Die große Schnittmenge an Bands ist super am Nova Rock.
Alexx: Ja das Nova Rock kann man mit dem Rock im Park vergleichen. Aber die Stimmung hier ist entspannter und cooler.
Jürgen: Mir kommt’s bei Festivals sowieso eher darauf an, welche Bands spielen.
Alexx: Da muss ich widersprechen. Der Rahmen ist schon wichtig. Gewisse Szene-Festivals wie das Amphi Festival oder das Zita Rock sind überschaubar und da stimmt einfach das Flair. Wenn’s nicht schifft, ist es aber immer wunderschön auf einem Festival. Es stinkt dann halt ein bisschen mehr nach Urin. Aber damit muss man leben.