Hangover mit Ansage
Weekend im Interview
Christoph Wiegand alias Weekend ist ein deutscher Reimakrobat, steht beim Erfolgslabel Chimperator unter Vertrag und hat eine fertige Ausbildung zum Sozialarbeiterin der Tasche. Am 11. Juli spielt er live beim FM4 HipHop Open Austria in der Arena.
Die heißen Monate stehen vor der Tür. Wie sieht’s bei dir aus: Sommer- oder Wintertyp?
Ganz klar, Sommertyp. Ich fahr auch lieber zum Strand als Snowboarden!
An welchem See, Meer oder Fluss badet Weekend am liebsten?
Hier gibt’s einige gute Seen. Der Silbersee war früher ein guter Geheimtipp. Jetzt ist es da im Sommer so voll, dass es manchmal schwierig ist.
Sommer bedeutet Festivals. Was darf auf keiner Freiluftbühne fehlen, wenn Weekend live spielt?
Auf der Bühne brauch ich nicht viel. Die Menschen vor der Bühne sind der Knackpunkt!
Deinem Albumtitel zufolge bist du ja nur ‚Am Wochenende Rapper‘. Was machst du unter der Woche?
Ab jetzt mein zweites Album. Ich habe entschieden, mich vorerst ganz der Musik zu widmen. ‚Am Wochenende Rapper‘ ist quasi überholt.
Was war das für ein Gefühl, bei Chimperator zu unterschreiben?
Es ist schon verrückt gewesen, dass so ein großes Label wirklich Interesse an einem hat. Ich hab mich aber von Anfang an wohl gefühlt und hatte nicht den Eindruck, dass bei Chimperator das Business im Vordergrund steht. Von daher ist die Ehrfurcht sehr schnell gewichen. Gott sei Dank!
Dein Debütalbum ist ja schon eine Weile draußen. Wie zufrieden bist du mit der Platte noch? Und was hast du fürs nächste Mal gelernt?
Ich mag die Platte auf jeden Fall, aber ich würde heute einiges anders machen. Ich habe mich damals viel mit meinem Status als Newcomer beschäftigt – das ist halt langsam durchgekaut. Aber genau dafür schließt man sowas ja irgendwann ab und setzt sich an neue Sachen.
Juckt es dich schon in den Fingern, neue Songs zu schreiben?
Sehr! Ich habe schon zwei, drei Sachen produziert und richtig Bock, rum zu probieren. Nächsten Monat sind wir zum ersten Mal wieder im Studio, sitzen zusammen und machen Neues. Ich bin heiß!
‚Generation Praktikum‘ – hattest du – abgesehen von deinem ‚Praktikum als Gangster‘ – schon einmal einen richtig beschissenen Job? Wenn ja, welchen?
Ich habe während meines Studiums dreieinhalb Jahre bei Lidl gearbeitet. Acht Stunden am Tag Gegenstände von rechts nach links über die Kasse zu ziehen wird in diesem Leben definitiv nicht mehr meine Lieblingsbeschäftigung.
Ganz ehrlich: Machst du dir Gedanken über einen Plan B, falls es mit der Musik nicht mehr so gut laufen sollte?
Ich bin ja Sozialarbeiter. Wenn das mit der Musik nicht mehr funktioniert, geht’s da weiter!
Wie nimmst du die Hürde ‚zweites Album‘?
Keine Ahnung. Ich lass‘ das auf mich zukommen. Ich denke, es wird auf jeden Fall für ein ‚Er hat sich Mühe gegeben‘ reichen. (lacht)
‚Life is a Bitch‘ und dein Schatz ein Arschloch. Was ist dein persönliches Geheimrezept, wenn es dir einmal so richtig dreckig geht?
Ich versuche, Probleme möglichst schnell anzugehen und rede mit Menschen, wenn es Konflikte gibt. Damit bin ich bis heute immer ganz gut gefahren. Wenn ich Dinge nicht ändern kann und mich zwangsläufig ablenken muss, rufe ich die Jungs an und gehe raus.
Und weil wir gerade NAS zitiert haben und er ebenfalls beim HipHop Open Austria in Wien am Start sein wird – was ist dein absolutes Lieblingslied von ihm?
Lieblingslied ist schwierig. Aber Illmatic ist auf jeden Fall ein Meilenstein und sein Paradewerk. Ein Grund mehr, im Juli nach Wien zu kommen!
Weil wir am 11. Juli ordentlich bei und mit dir abfeiern werden: Was ist Weekends Hausmittel gegen einen Hangover?
Für meinen Hangover gibt es kein Rezept, ich bin der schlimmste Katermensch der Welt. Rechnet also bitte am 12. und 13. Juli nicht mit mir.
Das kann ja sehr heiter werden! Auf einen ordentlich Rausch mit Weekend am 11. Juli beim FM4 HipHop Open Austria in der Arena.