Glücklich ohne Konjunktiv
Unheilig im Interview
Der Graf vom Bandkollektiv Unheilig gehört zu den erfolgreichsten Stimmen im deutschsprachigen Popgeschäft. Jetzt gibt’s seine größten Hits inklusive neuer Single auf ‚Alles hat seine Zeit – Best Of Unheilig 1999 – 2014‘. Grund genug für VOLUME, mit dem Sänger und Songschreiber über Ziele, Träume oder Urlaube in Österreich zu sprechen – alles ohne Konjunktiv!
Nach dem ja alles seine Zeit hat – warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für ein Best Of Album?
Weil ich jetzt wieder die Kraft spüre, Musik zu veröffentlichen und Konzerte zu spielen. Ende 2012 war das anders – nach den großen Erfolgen mit dem Album „Lichter der Stadt“ inklusive großer Tournee im ganzen deutschsprachigen Raum habe ich eine Auszeit für mich und meine Familie gebraucht. Akkus aufladen, Abstand vom Showgeschäft gewinnen und so weiter. Aber ich bin ein umtriebiges Kerlchen: Natürlich sind in dieser Ruhephase auch wieder neue Songs entstanden.
Zum Beispiel ‚Als Wär’s Das Erste Mal‘ – gibt es etwas, dass der Graf noch nicht gemacht hat, aber noch auf seiner To-Do Liste hat?
Mir fallen genügend Dinge ein, die ich noch zu erledigen habe bzw. erleben möchte. Alle hier jetzt aufzuzählen, sprengt den Interviewrahmen. Vielmehr versuche ich die Frage so zu beantworten: Wenn ich etwas unbedingt schaffen will, muss ich einfach daran glauben und machen. Es geht darum, den Konjunktiv aus seinem Leben zu streichen. Denn „hätte ich, wäre ich“ zählt nicht! Ich will auf jeden Fall nicht irgendwann im Sterben liegen und darüber lamentieren, was ich alles hätte machen können.
Darum auch die Teilnahme beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest?
Warum nicht? Ich habe kein Problem damit, mich bei diesem Wettbewerb zu präsentieren – entweder es funktioniert, oder es klappt nicht! Hauptsache, ich habe es versucht. Von wegen Konjunktiv…
Das Video zur neuen Single ist in Österreich entstanden. Wie seid ihr auf Kaprun als Hintergrundkulisse gekommen?
Ich liebe die Berge und kenne die Gegend aus meinen Urlauben. Aber ohne übertreiben zu wollen, mich hat dieses Panorama dort oben einfach umgehauen. Das war mit Abstand die außergewöhnlichste und schönste Location, an der wir jemals ein Video drehen durften. Diese Eindrücke werde ich mein Leben lang nicht vergessen – auch all die Menschen, die das Ganze überhaupt erst möglich gemacht haben. Denn Filmequipment, Crew und Kollegen mussten hoch und runtergebracht werden – was ohne Hilfe von den Einwohnern vor Ort gar nicht möglich gewesen wäre.
Was verbindest du generell mit Österreich?
Wandern, erholsame Tage mit der Familie, erstklassiges Essen und jahrelange Unterstützung von treuen Fans.
Welche Dinge sind dir nach 15 Jahren Bandgeschichte in deinem Leben noch heilig?
Meine Familie! Ohne sie hätte ich es nie so weit geschafft. Dafür bin ich jeden Tag sehr dankbar.
Hand aufs Herz: Würdest du heute irgendetwas in deiner Karriere anders machen?
Nein.
Das letzte Album war in D/Ö/CH auf Platz 1 der Charts. Welche Ziele hat man mit einer Band wie Unheilig noch?
Weiter so viel Freude haben mit Musik wie bisher und super Zeit in Österreich verbringen – auf der Bühne und in den Bergen.
Dann bis bald in deiner zweiten Heimat.