Familienband
Echosmith im Interview
Was machen vier musikalische Geschwister im Alter zwischen 16 und 22 Jahren? Logisch, sie gründen eine Band und landen mit ihrer ersten Single ‚Cool Kids‘ gleich einen Megahit! So zumindest Graham, Sydney, Noah und Jamie Sierota aus Kalifornien. Wer das coolste Kid unter ihnen ist, welche typischen Familienstreitereien sie auf Tour haben und wie viel Arbeit hinter ihrem heutigen Erfolg steckt, haben uns Sydney und Graham vor ihrem ersten Österreichkonzert im Interview verraten.
Ihr seid zum ersten Mal in Österreich. Wie gefällt’s euch bei uns?
Sydney: Bis auf das Hotel haben wir leider noch nicht viel gesehen, aber die Postkarten in der Hotellobby schauen sehr nett aus. Das Wetter ist traumhaft, was wir als verwöhnte Sonnenkinder aus Kalifornien super finden. Nach dem Soundcheck haben wir aber Zeit, die Stadt ein bisschen zu erkunden. Wir werden uns ein gutes Restaurant suchen und typisch österreichisches Essen probieren. Das machen wir in jeder Stadt.
Na dann, guten Appetit! Euer Hit ‚Cool Kids‘ war ein Riesenerfolg. Wie viel Autobiografisches steckt in dem Song?
Sydney: Wir haben dieses Lied geschrieben, weil wir den Wunsch, dazuzugehören, absolut nachvollziehen können. Egal, wie alt du bist, oder in welcher Lebensphase du dich gerade befindest – manchmal wünscht du dir einfach, jemand anderes zu sein. Das hat jeder irgendwann schon einmal gefühlt. Die Botschaft dieses Songs ist: Akzeptiere dich selbst! Akzeptiere das, was du bist, aber auch das, was du nicht bist. Unsere Fans sollen wissen, dass wir auch nicht jeden Tag mit uns selbst zufrieden sind.
Wer ist der oder die Coolste von euch?
Sydney: Definitiv Graham. Er spielt doch Schlagzeug!
Graham: Ich würde sagen – Sydney.
Euer Album ‚Talking Dreams‘ vermittelt generell eine sehr positive Stimmung …
Sydney: Ja, denn wir wollen, dass sich unsere Fans gut fühlen.
Graham: Und geliebt! Sie sollen sich durch unsere Musik einfach besser fühlen.
Sydney: Egal, was für einen Beruf du hast – ob Anwalt oder Buchhalter – du solltest deinen Einfluss so gut es geht nutzen. Wie viele Menschen du damit erreichst, spielt keine Rolle. Wir nehmen das sehr ernst, denn das Leben an sich ist einfach eine wichtige und schöne Sache. Wir wollen, dass sich die Leute nach unseren Shows besser fühlen und vielleicht ein bisschen hoffnungsvoller in die Zukunft blicken.
Ist das auch die Botschaft des Albumtitels?
Sydney: Ja, gleichzeitig heißt auch ein Song auf der Platte so. Wir haben ihn zum Titeltrack gemacht, weil er uns als Band zu diesem Zeitpunkt einfach am besten widerspiegelte. Als das Album herauskam, waren wir einfach aufgeregt und neugierig, was wohl als Nächstes passieren wird. Es hat unsere Erwartungen aber bei Weitem übertroffen. Wir sind noch immer ganz aufgeregt und können uns jetzt fast noch mehr mit diesem Song identifizieren, denn jeder Tag ist ein Abenteuer. Wir haben das Lied in nur 30 Minuten geschrieben – glaub mir, nicht alle Songs gehen so leicht von der Hand.
Wie läuft das Songschreiben ansonsten bei euch ab?
Sydney: Wir schreiben die Lieder gemeinsam, aber es funktioniert jedes Mal auf eine andere Art und Weise. Wir setzen uns einfach zusammen und schauen, was kommt. Oder wir spielen im Proberaum einfach drauf los. Manchmal hat auch einer von uns eine Idee und wir arbeiten zusammen daran weiter. Es gibt auch Zeiten, in denen wir uns nicht einig sind. Da wir Geschwister sind, können wir aber ganz offen und ehrlich zueinander sein. Das ist sehr hilfreich!
Als Band und Familie verbringt ihr also sehr viel Zeit miteinander. Welche schlechten Angewohnheiten habt ihr, die die anderen manchmal verrückt machen?
Sydney: Meine schlechte Angewohnheit ist, dass ich mir ständig Grahams Sachen ausborge.
Graham: Ja, sie tut das ständig. Egal, ob Handyladegerät, Adapter oder Zahnpasta.
Sydney: Graham hat auf Tour immer alles dabei. Ich vergesse immer alles!
Graham: Ich bin viel organisierter als sie!
Sydney: Typische kleine Streitereien unter Geschwistern.
Obwohl ihr noch sehr jung seid, hört es sich so an, als hättet ihr euren Sound längst gefunden …
Sydney: Wir haben früher vieles ausprobiert – von Indie bis Pop.
Graham: Aber auch Electro.
Sydney: Irgendwann sind wir zu dem Entschluss gekommen, einfach das zu spielen, was kommt. So haben wir unseren Sound entdeckt, der dann auch beim Publikum Anklang fand. Wir sind seit acht Jahren eine Band. Es hat also eine Weile gedauert, bis wir wussten, wie wir klingen wollen. Das ist ein Prozess, der einfach Zeit braucht.
Was würdet ihr jungen Bands raten, die vielleicht noch auch Soundsuche sind?
Sydney: Habt Geduld und macht das, was sich gut für euch anfühlt. Und arbeitet hart!
Was erwartet Fans bei einem eurer Konzerte?
Sydney: Das ist in jeder Stadt anders, aber meistens gibt es Konfetti!
Graham: Und es wird getanzt!
Sydney: Wir holen auch gerne Leute auf die Bühne. Es ist immer ein großer Spaß! Wir kommen Ende des Jahres wieder nach Österreich. Diese Show wird dann bestimmt noch größer und besser!
Wir freuen uns jetzt schon darauf … bis dahin: Alles Gute!