Fr, 30. Okt 2009

Editors im Interview - Hymnen und Idioten

orbei die Zeit der großen, gitarrenlastigen Hymnen, die Editors überraschen auf ihrem dritten Album „In This Light And On This Evening“ dank Keyboard und Synthesizer mit elektronischeren Klängen. VOLUME hat Gitarrist (jetzt eher Synthesizer-Spezialist) Chris und Schlagzeuger Ed am Frequency ’09 getroffen und über den neuen Sound und die üblichen Idioten gesprochen.

Chris, ich nehme an, du und deine Gitarre hattet Beziehungskrach und ihr habt  beschlossen, eine Auszeit voneinander zu nehmen?

Chris: Ganz genau. Es war ein wirklich heftiger Streit und ich habe gewonnen.
Ed: Zu unser aller Überraschung!
Chris: Ja wirklich, das war nämlich der erste Kampf, den ich jemals in meinem Leben gewonnen habe. Kurz darauf habe ich ein Keyboard kennen gelernt. Ich fand es sehr attraktiv und es klang gut, also hab ich beschlossen, mit dem zu spielen. Es klingt doch auch sexy, oder? Keyboard!

Habt ihr die neuen Songs schon vor Publikum getestet?

Ed: Im Moment spielen wir bei jedem Auftritt eine ganze Menge davon. Auch heute stehen vier neue Nummern am Programm. Daher besteht ein großer Teil unseres Sets aus Sachen, die noch keiner gehört hat. Für uns bedeutet das Spaß, für das Publikum kann es natürlich weniger lustig sein.
Chris: Was wir natürlich nicht hoffen!

Heißt das, die Reaktionen auf das neue Material sind nicht so gut?

Ed: Ganz im Gegenteil. Natürlich kennen die Leute die Songs bisher nur live oder von youtube-Clips, denn das Album hat noch niemand gehört. Aber bis jetzt sind die Reaktionen ganz positiv. Natürlich gibt es ein paar Idioten die sagen: „Oh, sie klangen mit Gitarren sooo viel besser.“ Was auch immer, die wollten offenbar das selbe Album noch einmal.
Chris: Hier möchte ich gerne einwerfen, dass Ed unsere Fans nicht wirklich Idioten genannt hat.
Ed: Oh nein, ich meinte … ein paar … youtube-User. Manche Leute sind einfach starrsinnig. Einige Auserwählte haben das Album schon gehört und die freuen sich genauso wie wir, dass wir uns verändert haben und in eine neue Richtung gehen.

Ich war etwas verwirrt, nachdem ich eines eurer Interviews gelesen habe, in dem ihr sagt, dass das neue Album mehr Hymnen zu bieten hätte. Meine Reaktion war: Noch mehr?

Chris: Also ich hab das nicht gesagt. Ich glaub das hat keiner von uns wirklich gesagt, denn ich bin damit nicht einverstanden. Unser zweites Album war hymnisch und bombastisch (fängt zu singen an). Das neue ist ein bisschen subtiler.
Ed: Stimmt, immer wenn es jemand zu gut meinte und ein wenig übertrieben hat, gingen wir an die Stelle zurück und nahmen es raus.
Chris: Wenn ein Lied zu groß für die eigenen Schuhe wurde, haben wir zugegeben: „Das ist Mist.“

„In This Light And On This Evening“ besteht nur aus neun Songs und ich hatte Bedenken…

Ed: Oh, du bist aber keine dieser Idioten, oder?
Chris: Nochmal, Idiot ist bei uns kein Schimpfwort!
Ich werde einfach weiterreden, dann wird gleich alles gut! Ich hatte Bedenken, aber die neun funktionieren gut zusammen.
Ed: Entschuldigung. Es macht mich bloß wahnsinnig, wenn Leute sagen: „Nur neun Lieder? Das ist aber wenig!“ Und das, bevor sie das Album überhaupt gehört haben.
 

Aber es ist doch so, dass immer weniger Leute überhaupt Alben kaufen. Wenn sie dann eines in der Hand haben auf dem vierzehn Lieder und ein anderes auf dem nur neun Lieder drauf sind, werden sie vielleicht das nehmen, auf dem „mehr“ drauf ist.

Chris: Drauf geschissen! Die meisten Leute, die sich unser Album besorgen werden, bezahlen sicher nicht dafür. Also was solls.
Ed: Und wir haben ja 20 Lieder geschrieben, die früher oder später auftauchen werden. Manche davon auf der Bonus CD, als B-Sides oder vielleicht erst auf späteren Alben.
Chris: Ein paar davon könnten wirklich gut werden. Wir sind im Moment recht eingespannt, aber wir werden an diesen Songs arbeiten, sobald wir das nächste Mal Zeit haben uns am Hintern zu kratzen.

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