Mi, 15. Feb 2017
Die zehn Turbo-Gebote

Die zehn Turbo-Gebote

Turbobier im Interview

Mit ihrer bieristischen Glaubensgemeinschaft verwandeln Turbobier nicht nur Radler in richtiges Bier. Nein, auch Ungläubige werden von Marco Pogo in ein besseres, fetteres Leben geleitet. VOLUME hat mit dem Glaubensführer die zehn wichtigsten Turbo-Gebote für streng gläubige Bieristen aufgestellt.

1. Du sollst nur biaschtln! Wie viele Hüsn wurden bei der Entstehung des neuen Festaments vernichtet?

Es waren durchschnittlich 57 Hüsn pro eingespieltem Song. Nachdem wir jo nahezu perfekte Studiomusiker san, ergibt das rund acht Schlücke pro eingespielter Spur.

2. Du sollst Hopfen und Malz ehren! Wie oft und wie streng werden in der TurboBier-Brauerei Qualitätskontrollen durchgeführt?

Da samma sehr genau! Wir könnten jo niemals ruhigen Gewissens unsren TurbojüngerInnen a minderwertiges Saftl anbieten. Wir begehen deswegen die Brauerei mindestens zwei Mal die Woche – saftey thirst!

3. Du sollst den Tag des Bieres heiligen! Wann ist dieser Feiertag und wie wird er begangen?

Prinzipiell an allen Tagen, die mit G enden. Und mittwochs auch. Mittwoch heißt bei uns BieristInnen „Schnittwoch“ und gilt als der Tag, an dem statistisch gesehen bereits dieselbe Zahl an Hüsn verzehrt wurde, die bis zum Ende der Woche noch verzehrt werden wird.

4. Du sollst deinen nächsten Bieristen ehren! Wie steht die bieristische Glaubensgemeinschaft Nicht-Bieristen gegenüber?

Wir sind eine offene Religion. Prinzipiell darf jeder tun, was er will. Bei Radler und alkoholfreiem Bier hört sich jedoch der Spaß auf. Aber jeder Mensch kann sich bessern und BieristIn werden. Wir sind nicht nachtragend.

5. Du sollst keinen Radler trinken! Falls man doch mal einen Radler trinkt, wie kann man von dieser Sünde erlöst werden?

Tu Buße und stell dir augenblicklich a koides Blechsemmerl rein. Hier unterscheiden wir Bieristen jedoch zwischen „vorsätzlichem Radlertrinken“ und „unabsichtlichem Radlertrinken“. Menschen, die mit Vorsatz Radler trinken, müssen mehr Buße tun und zwei kühle Biere zur Strafe trinken. Dann is man eigentlich erlöst. Steht so in der Heiligen Bierbel.

6. Du sollst dich nicht betrunken auf deinem Punkfahrrad erwischen lassen! Welche Features braucht so ein Punkfahrrad?

A klanes Bierwagerl – das muss man ja immer dabeihaben. Vü Pickerl zur Zierde, um gleichgesinnten Bieristen augenblicklich den ideologischen Heimathafen zu signalisieren z.B. a Pickerl von de Sex Pistols. Und a klane Jukebox zum Abspielen von „Das Neue Festament“.

7. Du sollst nicht arbeiten! Wann wir das AMS endlich zum BMS?

Wir arbeiten hart dran. Niemand soll arbeiten müssen. Wir rechnen mit einer totalen Umstellung des BierMarktServices bis Ende 2018. Dann is endlich a Ruah fia uns olle!

8. Du sollst Schwiegermutter und Schwiegervater nicht ehren! Was bringst du deinen Schwiegereltern beim ersten Treffen als Gastgeschenk mit?

Eventuell a Exemplar von „Das Neue Festament“ – damit’s glei amoi wissen, was Sache is und wos da Schwiegerbua in seiner Freizeit tuat. Falls sie das gutheißen und der Schwiegervater glei amoi zum Kühlschrank hetzt und a Hüserl aussenimmt, hab i einen Mitgliedsausweis für die BPÖ, die Bierpartei Österreichs, parat. Fois alle diese Fälle nicht eintreten, homma sowieso a Problem.

9. Du sollst nicht begehren deines nächsten Bieristen Frau! Und wenn es die Mitzi ist?

Die Mitzi hot sovü Liebe zu verschenken. Die sollte sich für alle Drangla und Dranglarinnen Simmerings ausgehen.

10. Du sollst nicht trinken deines nächsten Bieristen Bier! Welche Strafe erwartet einen für diese Todsünde?

Sofern der oder die BierdiebIn kein/e BieristIn ist, isses wirklich a Frechheit, seines nächstes Hüserl einfach auszuzwitschern. Mocht ma net! Unter BieristInnen is des aber ganz ok und überhaupt kein Problem. Bei Ungläubigen kann man mitunter auch eine Ausnahme machen … wie gsagt: Jede/r kann sich bessern!

In Ewigkeit – Bier!


Foto: Kiki Heindl