Do, 3. Sep 2015

Didgeridoo meets Metal

Man kombiniere ein Jahrtausende altes australisches Instrument mit rockigen Gitarren-Riffs, fetzigen Melodien und emotionsgeladenen Lyrics – was rauskommt ist Didgeridoo Metal à la Like A Storm. Die neuseeländische Band tourt in den USA schon seit einigen Jahren und ist nun, nach zahlreichen Erfolgen Übersee, auch drum und dran, Europa ‚wie ein Sturm‘ zu erobern. VOLUME hat mit Gitarrist und Sänger Matt Brooks über die Seele der Band, ihre ungewöhnliche Instrumentenwahl sowie ihr neuestes Album ‚Awaken The Fire‘ gesprochen!

Hey Matt! Danke, dass du dir Zeit für uns nimmst! Legen wir gleich los: Wenn du erklären müsstest, worum es bei Like A Storm eigentlich geht – was würdest du sagen?

Ganz mein Vergnügen! Danke, dass ihr euch die Zeit für mich nehmt. Ich denke, das Auffälligste an unserer Band ist das Didgeridoo! Wir verwenden es zwar schon lange bei unseren Live Shows, haben es aber auf unserem neuesten Album ‚Awaken The Fire‘ als Schlüsselelement in unsere Musik integriert. Das Resultat ist ein komplett neuer Sound, den wir ‚Didgeridoo Metal‘ nennen.

Ein Didgeridoo hört man ja im Rock/Metal definitiv nicht alle Tage. Wie kam’s überhaupt dazu?

Unser Sänger Chris hat sich nach einem Australien-Trip selbst beigebracht, Didgeridoo zu spielen. Obwohl es wirklich schwierig ist, hat er es in nur drei Tagen gelernt. Gleich, als wir Chris zum ersten Mal spielen hörten, waren wir super inspiriert, Wege zu finden, dieses fabelhafte Instrument in den Sound unserer Band zu integrieren. Bei einigen unserer neueren Songs, wie ‚Love The Way You Hate Me‘, ‚Become The Enemy‘ und ‚Chaos‘, sind wir noch einen Schritt weitergegangen und haben es wie ein normales Rock-Instrument verwendet.

Irgendwelche Pläne, in Zukunft noch weitere ungewöhnliche Instrumente in eurer Musik einzubauen?

Da haben wir schon eine recht beachtliche Liste! Auf ‚Awaken The Fire‘ haben wir vom Didgeridoo über Slide-Gitarre und Mandoline bis hin zur Maultrommel alles mögliche verwendet. Wir sind riesen Fans unterschiedlicher Musikrichtungen und sind damit groß geworden, eine breite Palette an Instrumenten zu spielen. Insofern sind wir ständig auf der Suche nach neuen Wegen, die Latte musikalisch sowie kreativ höher zu legen.

Für euer drittes Studioalbum ‚Awaken The Fire‘ habt ihr letztes Jahr einen Record-Deal bei Another Century unterzeichnet. Würdest du sagen, dass sich für euch als Band etwas verändert hat, seit ihr bei einem großen Label unter Vertrag seid?

2015 war definitiv das aufregendste Jahr unserer Karriere. Dank Another Century hatten wir die Gelegenheit, die Songs, die wir selbst geschrieben, aufgenommen und produziert hatten, herzunehmen und auf der ganzen Welt zu veröffentlichen! Ich denke, es ist der Traum jedes Musikers, seine kreative Vision realisiert zu sehen/hören und das Resultat dann Musikfans auf der ganzen Welt verfügbar zu machen. Another Century sind dabei der perfekte Partner für uns – sie lassen uns absolute kreative Freiheit, haben aber gleichzeitig die Möglichkeiten, unsere Musik quer über den Globus an den Mann zu bringen. Wir schätzen uns wirklich sehr, sehr glücklich mit ihnen.

Du und deine Brüder schreibt, recordet und produziert eure Musik selbst. Was ist dabei das Wichtigste für euch? Gibt es spezielle Themen, auf die ihr immer wieder zurückkommt?

Neben dem Produzieren, Schreiben und Recorden der Musik, haben wir viele zusätzliche Mixes gemacht – insofern ist in ‚Awaken The Fire‘ wirklich unser Herzblut geflossen. Wir haben immer herumgescherzt, dass, wenn das Album alle hassen würden, niemand außer uns selbst daran Schuld wäre… Glücklicherweise ist es dann aber doch unser bislang von den Fans am besten aufgenommenes Album geworden (lacht). 

Die Songs auf diesem Album spiegeln wirklich die letzten paar Jahre unseres Lebens wieder – gerade deshalb ist es so ein tolles Gefühl, wenn uns die Leute erzählen, dass ihnen unsere Musik wirklich nahegeht. Wenn wir schreiben und recorden, ist uns das Wichtigste, dass wir die Emotion in jedem Song wirklich erfassen. Ob der Sound nun aufsässig, hymnisch oder eher nach innen gekehrt ist, das Ziel jeder Textzeile, jeder Melodie und jeder instrumentalen Idee ist es, die emotionale Wirkung des Songs zu verstärken.

Dieses Frühjahr habt ihr eure ersten Shows in Europa gespielt, zuerst auf Tour mit den Black Veil Brides und dann gleich nochmal, erst vor ein paar Wochen, mit Tremonti. Habt ihr dabei irgendwelche großen Unterschiede zwischen dem Touren in den USA und Europa festgestellt?

Durch Europa zu touren, war immer ein Traum von uns. Als wir damit begannen, durch Amerika zu touren, haben uns unsere Kumpels von Alter Bridge erzählt, wie unglaublich die europäischen Rock-Fans wären… Und wie recht sie hatten! Obwohl uns alle immer erzählt haben, wie fantastisch die europäischen Fans seien, waren wir hin und weg davon, wie viel Enthusiasmus und Unterstützung wir hier auf Anhieb bekommen haben. Neben den zwei Touren durch Europa mit Black Veil Brides und Tremonti, hatten wir auch die Gelegenheit, Englands riesiges Download Festival sowie das Graspop Metal Meeting in Belgien zu spielen! Diese zwei großen Festivals waren einfach irre… Tausende über tausende von moshenden Fans, soweit das Auge reicht! Wir haben schon einige große Festivals in den USA gespielt, aber sowas hatte ich vorher noch nicht gesehen (lacht).

Was sind eure Pläne für den Rest des Jahres?

Wir haben gerade erst unsere neue Single ‚Become The Enemy‘ in den USA veröffentlicht – was wirklich aufregend für uns ist. Der Song ist gerade mal zwei Wochen draußen und hat es schon in die US-Radio Top-40 geschafft! Wir haben außerdem eine fabelhafte Tour mit Three Days Grace hinter uns und werden die nächsten Monate noch weiter durch die USA touren. Außerdem arbeiten wir gerade an Plänen, uns wieder auf der anderen Seite des Atlantiks blicken zu lassen. Wir können es nicht erwarten, bald wieder mit unseren europäischen Freunden und Fans zu rocken!

Wir freuen uns drauf! Vielen Dank, Matt!

Wer mehr über Like A Storm erfahren möchte, kann sie auf www.likeastorm.com, Facebook, Twitter, Instagram oder Tumblr besuchen. Für österreichische Fans gibt’s obendrein eine eigene offizielle Facebook-Seite.